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(1): Sollte Adoptieren leichter gemacht werden?
In den letzten 20 Jahren sind die Voraussetzungen für die Adoption eines Kindes weltweit immer strenger geworden. Das Resultat sind lange, schwierige Verfahren, die zudem oft fehlschlagen. 2014 fanden in Europa 15.000 Kinder Aufnahme in einer Adoptivfamilie, 2012 waren es noch doppelt so viele. Viele Paare wünschen sich eine Vereinfachung des Adoptionsverfahrens. Doch dies lehnen die Länder ab, weil sie Missbrauch fürchten.
Kontroverse der Woche: Adoption, ein Kinderspiel? "Einfachere Verfahren" fordern ungeduldige Antragsteller, denn sie finden es "unerträglich, dass man in Frankreich fünf Jahre und in Italien vier Jahre auf ein Kind warten muss". Die Mitgliedstaaten der Union vertreten dagegen die Position: "Priorität hat nicht der Kinderwunsch, sondern das Kindeswohl. Kinder sind kein Spielzeug!
"Recherche der Woche: "Vox Pop" hat in Polen recherchiert, das neben Griechenland das einzige EU-Land ist, in dem es Privat- bzw. Indikationsadoptionen gibt. Dabei handelt es sich um Direktadoptionen, bei denen die biologischen Eltern ihr Kind einer Familie anvertrauen, die ihnen von Bekannten vorgestellt wurde oder die sie über eine Anzeige im Internet kennengelernt haben. Könnten solche Direktadoptionen, die auch in den Vereinigten Staaten nicht selten sind, den anderen EU-Ländern als Modell dienen? Was sind die Nachteile oder Gefahren dieses Systems? Viele befürchten, dass es die Kinder zur Ware macht.
(2): Antibiotika: immer weniger wirksam!
Wie lassen sich Bakterien bekämpfen, wenn sie zunehmend antibiotikaresistent sind? In Europa erkranken jährlich 700.000 Menschen an Infektionen, die aufgrund unzureichender Therapiemöglichkeiten nicht geheilt werden können. Die europäischen Behörden schlagen Alarm, weil sie darin einen Gesundheitsnotstand sehen. Verantwortlich für die Situation sind der zu hohe Arzneimittelverbrauch und die in der Tierzucht verwendeten Pharmazeutika.
Zu Gast bei "Vox Pop" ist diese Woche Prof. Anne-Claude Crémieux, Spezialistin für Infektionskrankheiten am Krankenhaus Saint-Louis in Paris. Sie rät zu einem vernünftigeren Verbrauch von Antibiotika.
Die Reportage berichtet aus Spanien, dem Land mit dem höchsten Antibiotikaeinsatz in der Tierzucht: sechs Mal höher als in Frankreich und vier Mal höher als in Deutschland.
Und wie immer berichten "Vox-Pop"-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche: Die EU-Länder reagieren angesichts des dringenden Handlungsbedarfs sehr unterschiedlich.
In den letzten 20 Jahren sind die Voraussetzungen für die Adoption eines Kindes weltweit immer strenger geworden. Das Resultat sind lange, schwierige Verfahren, die zudem oft fehlschlagen. 2014 fanden in Europa 15.000 Kinder Aufnahme in einer Adoptivfamilie, 2012 waren es noch doppelt so viele. Viele Paare wünschen sich eine Vereinfachung des Adoptionsverfahrens. Doch dies lehnen die Länder ab, weil sie Missbrauch fürchten.
Kontroverse der Woche: Adoption, ein Kinderspiel? "Einfachere Verfahren" fordern ungeduldige Antragsteller, denn sie finden es "unerträglich, dass man in Frankreich fünf Jahre und in Italien vier Jahre auf ein Kind warten muss". Die Mitgliedstaaten der Union vertreten dagegen die Position: "Priorität hat nicht der Kinderwunsch, sondern das Kindeswohl. Kinder sind kein Spielzeug!
"Recherche der Woche: "Vox Pop" hat in Polen recherchiert, das neben Griechenland das einzige EU-Land ist, in dem es Privat- bzw. Indikationsadoptionen gibt. Dabei handelt es sich um Direktadoptionen, bei denen die biologischen Eltern ihr Kind einer Familie anvertrauen, die ihnen von Bekannten vorgestellt wurde oder die sie über eine Anzeige im Internet kennengelernt haben. Könnten solche Direktadoptionen, die auch in den Vereinigten Staaten nicht selten sind, den anderen EU-Ländern als Modell dienen? Was sind die Nachteile oder Gefahren dieses Systems? Viele befürchten, dass es die Kinder zur Ware macht.
(2): Antibiotika: immer weniger wirksam!
Wie lassen sich Bakterien bekämpfen, wenn sie zunehmend antibiotikaresistent sind? In Europa erkranken jährlich 700.000 Menschen an Infektionen, die aufgrund unzureichender Therapiemöglichkeiten nicht geheilt werden können. Die europäischen Behörden schlagen Alarm, weil sie darin einen Gesundheitsnotstand sehen. Verantwortlich für die Situation sind der zu hohe Arzneimittelverbrauch und die in der Tierzucht verwendeten Pharmazeutika.
Zu Gast bei "Vox Pop" ist diese Woche Prof. Anne-Claude Crémieux, Spezialistin für Infektionskrankheiten am Krankenhaus Saint-Louis in Paris. Sie rät zu einem vernünftigeren Verbrauch von Antibiotika.
Die Reportage berichtet aus Spanien, dem Land mit dem höchsten Antibiotikaeinsatz in der Tierzucht: sechs Mal höher als in Frankreich und vier Mal höher als in Deutschland.
Und wie immer berichten "Vox-Pop"-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche: Die EU-Länder reagieren angesichts des dringenden Handlungsbedarfs sehr unterschiedlich.
(arte)