Planet Wissen

Unsere Alpen - die einen suchen hier unberührte Natur und ursprüngliches Leben, die anderen freuen sich auf präparierte Skipisten und exzessive Partys. Die Tourismusbranche setzt vor allem auf die Letzteren und wirbt mit Superlativen: immer größere Skigebiete bieten immer mehr Pistenkilometer und immer mehr Schneekanonen sollen dem Klimawandel trotzen und perfektes Weiß garantieren. Die Natur allein, reicht nicht mehr aus, sagt die Branche. Freizeit- und Funparks sollen die Gäste bei der Stange halten und noch mehr Touristen in die Alpen locken. Der Umbau der Alpen ist in vollem Gange. Doch nicht überall: Bedroht sind die Alpen zugleich durch immer stärkere Abwanderung. Ganze Landstriche sind entvölkert, weil die Bewohner in den touristisch abgelegenen Tälern keine Arbeit finden. Die Gebiete verwildern. Der einzigartige Natur- und Kulturraum Alpen braucht ein Zukunftskonzept. Planet Wissen geht der Frage nach, wie das aussehen könnte. Zu Gast im Studio: Steffen Reich Der Geoökologe ist beim Deutschen Alpenverein Ressortleiter für Natur- und Umweltschutz. Als begeisterter Kletterer sieht er den Massentourismus in den großen Skigebieten kritisch und fordert einen neuen Umgang mit den Alpen. Er möchte deutlich machen, wie einzigartig, vielfältig und wertvoll die Alpen sind - und dass dieser Natur- und Kulturraum massiv bedroht ist. Michael Kleider Der studierte Geograph beschäftigt sich intensiv mit den wenig erschlossenen Gebieten der piemontesischen Alpen, die von starker Entvölkerung und Landflucht geprägt sind. Mit seiner Familie hat er selbst im dortigen Valle Maira gelebt. Als Buchautor stellt er immer wieder den Weitwanderweg der GTA, der "Grande Traversata delle Alpi" in den Mittelpunkt. Er möchte mehr Menschen begeistern, diese sehr ursprüngliche Alpengegend zu besuchen und zu erwandern.