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(1): Lebensmittelsicherheit: Ist "Made in Europe" eine Garantie?
Die Lebensmittelstandards der Europäischen Union gelten als die strengsten der Welt, dennoch häuften sich in den letzten Jahren die Lebensmittelskandale. Gammelfleisch, Säuglingsmilch, verseuchte Eier … die Verbraucher sind besorgt: Lassen sich Herkunft und Herstellungsweise der Produkte noch nachvollziehen? Ist "Made in EU" immer noch ein Qualitätsgarant? Oder weisen die europäischen Lebensmittelsicherheitsstandards inzwischen Lücken auf?
90 % der Verbraucher in Europa wünschen sich mehr Transparenz in Bezug auf Lebensmittel. Tatsächlich werden die Richtlinien zur Lebensmittelsicherheit der Europäischen Union in den einzelnen Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich gehandhabt: In Deutschland und Frankreich verschleiern die Systeme zur Kennzeichnung und Rückverfolgung von Lebensmitteln oft mehr, als sie offenlegen; in Italien dagegen gelang es den Parmesan-Herstellern, eine geschützte Herkunftsbezeichnung (AOP) durchzusetzen.
(2): Kann man den Banken noch vertrauen?
Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 wurden weltweit abertausende Vorschriften erlassen, um den Bankensektor stärker zu regulieren. Doch obwohl die öffentliche Hand enorme Beträge in Reformen investierte, scheinen die Banken so weiterzumachen wie eh und je. Steuern sie geradewegs auf die nächste Bankenkrise zu? Haben die Kreditinstitute ihre Lehren aus der Krise 2008 gezogen? Kann man den Banken vertrauen?
Zu Gast bei Nora Hamadi ist Gerhard Hofmann, ehemaliger Zentralbereichsleiter für Banken und Finanzaufsicht der Bundesbank und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Seiner Meinung nach schwächt die Vielzahl der Vorschriften die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Bankensektors. Er fordert eine angemessene Regulierung, die den Banken weniger Zwänge auferlegt. Mit ihm diskutiert Marcel Fratzscher, ehemaliger Abteilungsleiter bei der Europäischen Zentralbank und Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW. Er findet, dass die Regulierung zu lasch gehandhabt wird und nicht weit genug geht - auch, weil sich die deutschen Banken dagegen sperren.
Dazu berichten "Vox-Pop"-Korrespondenten aus ganz Europa, wo die Regierungen versuchen, den Auswüchsen des Bankensektors durch eine stärkere Regulierung Herr zu werden. Doch greifen sie hart genug durch? Die Korrespondenten werfen einen Blick auf Frankreich und Italien.
Die Lebensmittelstandards der Europäischen Union gelten als die strengsten der Welt, dennoch häuften sich in den letzten Jahren die Lebensmittelskandale. Gammelfleisch, Säuglingsmilch, verseuchte Eier … die Verbraucher sind besorgt: Lassen sich Herkunft und Herstellungsweise der Produkte noch nachvollziehen? Ist "Made in EU" immer noch ein Qualitätsgarant? Oder weisen die europäischen Lebensmittelsicherheitsstandards inzwischen Lücken auf?
90 % der Verbraucher in Europa wünschen sich mehr Transparenz in Bezug auf Lebensmittel. Tatsächlich werden die Richtlinien zur Lebensmittelsicherheit der Europäischen Union in den einzelnen Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich gehandhabt: In Deutschland und Frankreich verschleiern die Systeme zur Kennzeichnung und Rückverfolgung von Lebensmitteln oft mehr, als sie offenlegen; in Italien dagegen gelang es den Parmesan-Herstellern, eine geschützte Herkunftsbezeichnung (AOP) durchzusetzen.
(2): Kann man den Banken noch vertrauen?
Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 wurden weltweit abertausende Vorschriften erlassen, um den Bankensektor stärker zu regulieren. Doch obwohl die öffentliche Hand enorme Beträge in Reformen investierte, scheinen die Banken so weiterzumachen wie eh und je. Steuern sie geradewegs auf die nächste Bankenkrise zu? Haben die Kreditinstitute ihre Lehren aus der Krise 2008 gezogen? Kann man den Banken vertrauen?
Zu Gast bei Nora Hamadi ist Gerhard Hofmann, ehemaliger Zentralbereichsleiter für Banken und Finanzaufsicht der Bundesbank und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Seiner Meinung nach schwächt die Vielzahl der Vorschriften die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Bankensektors. Er fordert eine angemessene Regulierung, die den Banken weniger Zwänge auferlegt. Mit ihm diskutiert Marcel Fratzscher, ehemaliger Abteilungsleiter bei der Europäischen Zentralbank und Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW. Er findet, dass die Regulierung zu lasch gehandhabt wird und nicht weit genug geht - auch, weil sich die deutschen Banken dagegen sperren.
Dazu berichten "Vox-Pop"-Korrespondenten aus ganz Europa, wo die Regierungen versuchen, den Auswüchsen des Bankensektors durch eine stärkere Regulierung Herr zu werden. Doch greifen sie hart genug durch? Die Korrespondenten werfen einen Blick auf Frankreich und Italien.
(arte)