Folgeninhalt
(1): Medikamentenknappheit: eine Bedrohung für Europa?
Medikamente zur Krebsbehandlung, Antibiotika, Kortikosteroide - immer länger wird die Liste der Wirkstoffe, die in Europa nur noch schwer zu erhalten sind. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Anzahl der Medikamente mit Bestandsmangel um ein Zwanzigfaches: Waren es im Jahr 2008 noch 44, hat sich die Zahl bis 2018 auf 871 erhöht. Die Knappheit wird durch die Vermarktungsstrategien der Pharmakonzerne noch verstärkt. Patienten sind dadurch enormen Risiken ausgesetzt, die sogar tödlich enden können. Wie lässt sich gegen diesen Mangel vorgehen? Kann eine Medikamentenknappheit verhindert werden?
Recherche der Woche: "Vox Pop" begibt sich nach Frankreich und Rumänien, wo es seit 2012 immer wieder zu einem Mangel an Krebsmedikamenten kam. Grund dafür ist in erster Linie das Verhalten der Pharmakonzerne: Sie sind nicht bereit, in wenig innovative Behandlungsmethoden zu investieren, da sie dadurch kaum Gewinne erzielen. Ein weiterer Faktor, der das Problem verschlimmert, sind parallele Exportstrukturen: Zwischenhändler schrecken nicht davor zurück, Medikamente zu einem geringen Preis in Osteuropa einzukaufen, um sie in Westeuropa teurer zu verkaufen.
(2): Geschichte wird neu geschrieben: Kollektives Gedächtnis in Gefahr?
Einige Kapitel der europäischen Geschichte lassen sich nur schwer akzeptieren. In Frankreich etwa dauerte es 50 Jahre, bis ein Staatspräsident (Jacques Chirac im Jahr 1995) die Mitverantwortung Frankreichs bei der Deportation von Juden anerkannte. Manche Europäer streiten diesen schmerzhaften Teil der Geschichte bis heute ab - und schreiben ihn sogar um: In Ungarn oder Polen versuchen nationalistische Regierungen, die Verantwortung ihrer Länder kleinzureden.
Diese Woche zu Gast bei "Vox Pop" ist der Historiker Dariusz Stola. Er ist Direktor des Museums der Geschichte der polnischen Juden. Seit er die revisionistischen und antisemitischen Maßnahmen der Regierung öffentlich kritisierte, ist er der politischen Elite ein Dorn im Auge.
Kontroverse der Woche: Lässt das kollektive Gedächtnis nach? Die Nachkommen der Opfer von Diktaturen, Kriegsverbrechen oder Völkermord zeigen sich empört darüber, dass einige europäische Regierungen die Vergangenheit ihres Landes leugnen. Das gilt beispielsweise für Polen, wo es gesetzlich verboten ist, über die Kollaboration mit den Nationalsozialisten zu sprechen. Auf Regierungsebene werden einstige Verbrechen verharmlost. Es gibt Gesetze zum Erhalt der Geschichte. Doch zahlreiche Länder wie Frankreich, Deutschland oder Belgien verurteilen diese leugnende Haltung. In Spanien gibt es seit 2007 ein Erinnerungsgesetz, dass die Franko Diktatur offiziell ächtet.
Und schließlich noch die Europatour der Korrespondenten: Einige Länder Europas haben noch lange keinen konstruktiven Umgang mit der eigenen Geschichte gefunden. Auf nach Frankreich und Italien!
Medikamente zur Krebsbehandlung, Antibiotika, Kortikosteroide - immer länger wird die Liste der Wirkstoffe, die in Europa nur noch schwer zu erhalten sind. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Anzahl der Medikamente mit Bestandsmangel um ein Zwanzigfaches: Waren es im Jahr 2008 noch 44, hat sich die Zahl bis 2018 auf 871 erhöht. Die Knappheit wird durch die Vermarktungsstrategien der Pharmakonzerne noch verstärkt. Patienten sind dadurch enormen Risiken ausgesetzt, die sogar tödlich enden können. Wie lässt sich gegen diesen Mangel vorgehen? Kann eine Medikamentenknappheit verhindert werden?
Recherche der Woche: "Vox Pop" begibt sich nach Frankreich und Rumänien, wo es seit 2012 immer wieder zu einem Mangel an Krebsmedikamenten kam. Grund dafür ist in erster Linie das Verhalten der Pharmakonzerne: Sie sind nicht bereit, in wenig innovative Behandlungsmethoden zu investieren, da sie dadurch kaum Gewinne erzielen. Ein weiterer Faktor, der das Problem verschlimmert, sind parallele Exportstrukturen: Zwischenhändler schrecken nicht davor zurück, Medikamente zu einem geringen Preis in Osteuropa einzukaufen, um sie in Westeuropa teurer zu verkaufen.
(2): Geschichte wird neu geschrieben: Kollektives Gedächtnis in Gefahr?
Einige Kapitel der europäischen Geschichte lassen sich nur schwer akzeptieren. In Frankreich etwa dauerte es 50 Jahre, bis ein Staatspräsident (Jacques Chirac im Jahr 1995) die Mitverantwortung Frankreichs bei der Deportation von Juden anerkannte. Manche Europäer streiten diesen schmerzhaften Teil der Geschichte bis heute ab - und schreiben ihn sogar um: In Ungarn oder Polen versuchen nationalistische Regierungen, die Verantwortung ihrer Länder kleinzureden.
Diese Woche zu Gast bei "Vox Pop" ist der Historiker Dariusz Stola. Er ist Direktor des Museums der Geschichte der polnischen Juden. Seit er die revisionistischen und antisemitischen Maßnahmen der Regierung öffentlich kritisierte, ist er der politischen Elite ein Dorn im Auge.
Kontroverse der Woche: Lässt das kollektive Gedächtnis nach? Die Nachkommen der Opfer von Diktaturen, Kriegsverbrechen oder Völkermord zeigen sich empört darüber, dass einige europäische Regierungen die Vergangenheit ihres Landes leugnen. Das gilt beispielsweise für Polen, wo es gesetzlich verboten ist, über die Kollaboration mit den Nationalsozialisten zu sprechen. Auf Regierungsebene werden einstige Verbrechen verharmlost. Es gibt Gesetze zum Erhalt der Geschichte. Doch zahlreiche Länder wie Frankreich, Deutschland oder Belgien verurteilen diese leugnende Haltung. In Spanien gibt es seit 2007 ein Erinnerungsgesetz, dass die Franko Diktatur offiziell ächtet.
Und schließlich noch die Europatour der Korrespondenten: Einige Länder Europas haben noch lange keinen konstruktiven Umgang mit der eigenen Geschichte gefunden. Auf nach Frankreich und Italien!
(arte)
Länge: ca. 28 min.