Nachtlinie

"Menschen suchen vermehrt nach Heimat in einer Welt, die ungewiss erscheint, und in einem Leben, das sich schneller ändert, als es zu verstehen ist. Mehr als je zuvor sehen sich auch diejenigen mit Heimatlosigkeit konfrontiert, die eigentlich wohlbeheimatet sind", sagt der Philosoph und Bestsellerautor Prof. Dr. Wilhelm Schmid in seinem neuesten Buch "Heimat finden - vom Leben in einer ungewissen Welt". Für den Philosophen Wilhelm Schmid ist "Heimat" mehr als nur ein Ort: "Sie kann als Basislager des Lebens gelten, von dem aus Erkundigungen ins Ungewisse möglich sind." Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Heimat zu finden. So ist es auch die Vielfalt der Heimat, die im Zentrum seines Buches steht. Und sie wird definiert über die Bedeutung, die ein Mensch allem und jedem geben kann. Was nichts bedeutet, kann folglich keine Heimat sein. Daher ist Heimat nur das, was nicht egal ist. So die These Wilhelm Schmids. In seinem Buch "Heimat finden - vom Leben in einer ungewissen Welt" zeigt er viele Heimaten für die Menschen auf. Ob es die Natur ist, die für das Beharrliche steht in einer Zeit der Veränderungen und für das Ursprüngliche, nach dem Menschen sich sehnen, je mehr die jeweils neueste Technik das Leben bestimmt. Oder aber das urbane Leben in der Stadt, in der "das eigene Sein zum Werden wird" und somit den Reiz bietet, darin zu leben. Oder ob es sogar das Unterwegssein in Zeit und Raum ist, um Neues zu sehen, Menschen zu treffen, Gespräche zu führen. Dabei entsteht laut Wilhelm Schmid Heimat, ebenso übrigens wie in den eigenen Utopien oder der Fantasie oder in der Religion. Heimat: Sie kann also viel mehr sein als ein physischer Ort. Darüber, was "Heimat" eigentlich ist oder sein kann, und warum sie uns so ungemein wichtig ist - heute vielleicht mehr denn je - spricht Andreas Bönte mit Wilhelm Schmid in der "nachtlinie".