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Tausende Menschen aus Asien schuften auf den Plantagen im Südwesten Portugals. Sie kommen aus Indien, Pakistan oder Thailand und pflücken die Himbeeren, die wir in unseren Supermarkt-Regalen finden. Ein Knochenjob, miserabel bezahlt noch dazu, weit weg von Familie und Heimat. Sie alle verbindet die Hoffnung auf einen portugiesischen Pass - und damit den Zugang zum reichen Europa. Den Köder wirft ihnen Portugal hin: Wer sieben Jahre lang durchhält, Sozialabgaben und Steuern zahlt, dem winkt die Staatsbürgerschaft. Ein Deal mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Der Inder Gian Pall wartet aktuell auf seinen portugiesischen Pass, der ihm problemlosen Zugang in 186 Länder ermöglicht. Seinen Sohn hat er mittels WhatsApp aufwachsen sehen. Er träumt davon, nach fünf Jahren in Portugal Frau und Kind nachziehen zu lassen. Portugal ist für die Erntehelfer ein Trampolin nach Europa und darüber hinaus. Laut aktueller Schätzungen arbeiten 20.000 ausländische Erntehelfer auf den Plantagen. Für ihre Reise Richtung EU verschulden sich viele der Arbeiter. 16.000 Euro oder mehr für ein Touristenvisum, mit dem sie einreisen. Diese Summen müssen sie erst einmal abarbeiten. Ein Leben in den Händen einer Schleppermafia. Modernes Sklaventum mitten in Europa. Die portugiesische Regierung braucht die ausländischen Erntehelfer - in einer Region, wo Arbeitskräfte fehlen und viele ausländische Firmen investieren.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 32 min.