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Im Berliner Stadtteil Neukölln eröffnet ein Gesundheitszentrum, wie es so in Deutschland noch nicht gibt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtung wollen herausfinden, was ihre Patientinnen und patienten wirklich krank macht und daran nachhaltig etwas ändern. Hier sollen nicht nur Krankheitssymptome behandelt, sondern die gesamte Lebenssituation ihrer Patientinnen und Patienten in den Blick genommen werden. Denn unsere Gesundheit hängt maßgeblich von den sozialen Verhältnissen ab, in denen wir leben. Zahlreiche Studien zeigen: Wer arm ist, ist häufiger krank und lebt kürzer. Elisabeth Lange ist Sozialarbeiterin und Eva Weirich Krankenschwester und seit kurzem Gesundheitswissenschaftlerin. Sie sind zwei von 25 Leuten, die zum Gesundheitskollektiv Berlin gehören. Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und Pflegekräfte arbeiten eng und in flachen Hierarchien zusammen, um eine bessere Gesundheitsversorgung für alle im Kiez zu erreichen. Alle eint die große Unzufriedenheit mit dem jetzigen System. Der Standort für ihr Gesundheitszentrum ist bewusst gewählt - das migrantisch geprägte Rollberg-Viertel in Berlin-Neukölln. Gentrifizierung, Arbeitslosigkeit, Drogen und Gewalt gehören zum Alltag vieler Menschen. In Europa gibt es schon ähnliche Projekte, und das Neuköllner Team ist immer wieder im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in Frankreich, die vergleichbare Wege gehen. "Re:" begleitet die ersten drei Monate und erlebt hautnah, wie eine gerechtere Gesundheitsversorgung beginnt.
(arte)
Länge: ca. 32 min.