Folgeninhalt
Ein Opernhaus in NS-Architektur: über eine umstrittene Entscheidung in Nürnberg
Es ist ein Beschluss, über den intensiv diskutiert wird: Vor wenigen Tagen entschied der Nürnberger Stadtrat, ein Opernhaus in die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu bauen, während das Opernhaus in der Innenstadt acht Jahre lang saniert wird. Denkmalschützer, Architekten und Historiker sind entsetzt. Sie wollen die Kongresshalle in ihrem unfertigen Zustand als Zeugnis über Hybris und Scheitern der Nationalsozialisten erhalten. Eine von der Stadt beauftragte Jury, die unter anderen aus dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland und dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besteht, sprach sich hingegen für den Bau aus – gerade, um "diesen historisch kontaminierten Ort wahrzunehmen und im demokratisch künstlerischen Sinn zu nutzen." "Capriccio" über den schwierigen Umgang mit NS-Architektur und eine umstrittene Entscheidung.
Sie waren die Ersten: bayerische Pionierinnen und ihr Kampf gegen das Patriachat
Vor wenigen Tagen gelang einer bayerischen Frau etwas, das im bayerischen Kulturgut bisher nur Männern vorbehalten war: Christiane Renz sprang beim jahrhundertealten Brauch des "Ausfischen" in Memmingen ins Wasser. Das musste sie sich zuvor jedoch erst gerichtlich erkämpfen. In einer Zeit, in der weltweit emanzipatorische Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden, erzählt die Münchner Autorin Adelheid Schmidt-Thomé in ihrem Buch "Ich war die Erste" von Frauen in Bayern, die Geschichte geschrieben haben: Die erste Anwältin Deutschlands, die erste Olympiasiegerin, die erste Frau, die den Boston Marathon lief. Alle kamen aus Bayern. Seit kurzem gibt es die erste Präsidentin der Akademie der Bildenden Künste München – nach mehr als 200 Jahren.
Festspiele in Bayreuth: Chronik der Skandale auf dem Grünen Hügel
Es wird wieder Oper gespielt auf dem Grünen Hügel: Am Montag begannen die diesjährigen Wagner-Festspiele mit einer Neuinszenierung von "Tristan und Isolde". Was an den Sexismus-Vorwürfen dran ist, die kurz vor Beginn der Bayreuther Festspiele vom "Nordbayerischen Kurier" berichtet wurden, wird sich noch erweisen. Wirklich beschaulich begann in den letzten Jahren kaum eine Saison auf dem Grünen Hügel. Ganz im Gegenteil: Die "Skandalchronik" reicht weit zurück. 1975 sorgte Hitler-Bewunderin Winifred Wagner für Aufruhr. Seitdem gab es mal Krach um ein Hakenkreuz-Tattoo, mal um einen verwesenden Hasen, mal um ein Hausverbot.
#Shameonyou: Wie wir als Gesellschaft die Scham missverstehen
In unserer gegenwärtigen Kultur wollen viele Menschen, dass andere Menschen sich schämen. Weil sie Fleisch essen, weil sie nicht den Schönheitsidealen entsprechen, weil sie in ein Flugzeug steigen. Die Scham ist zur gesellschaftspolitischen Waffe geworden. Wir verwenden den Begriff fast inflationär, und haben seine eigentliche Bedeutung vergessen: Der Philosoph Robert Pfaller macht sich darüber in seinem Buch "Zwei Enthüllungen über die Scham" ebenso Gedanken wie die Soziologin Laura Späth in ihrem Buch "About Shame". "Capriccio" mit einer Analyse über ein gesellschaftliches Phänomen, das eigentlich eine ganz andere Bedeutung haben könnte.
Über das Reisen: Ein Essay
Zwei Jahre lang war es uns nur eingeschränkt möglich, unterwegs zu sein. Dabei ist das Reisen eine menschliche Notwendigkeit, die uns an unsere Sehnsüchte erinnert, daran, wer wir sein könnten. Nur wenn wir reisen, entdecken wir, wie viel von uns selbst im vermeintlich Fremden steckt – und wieviel Fremdes im scheinbar Vertrauten. "Capriccio" verabschiedet sich mit einem Essay über das Wesen der Reise in die Sommerpause: Geschichten von Selbsterkenntnis und Fremdheitserfahrungen, von morgendlichen Aufbrüchen, vergessenen Ladekabeln, von inneren und äußeren Grenzen, von Reizüberflutung, Stillstand und Erinnern.
Es ist ein Beschluss, über den intensiv diskutiert wird: Vor wenigen Tagen entschied der Nürnberger Stadtrat, ein Opernhaus in die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu bauen, während das Opernhaus in der Innenstadt acht Jahre lang saniert wird. Denkmalschützer, Architekten und Historiker sind entsetzt. Sie wollen die Kongresshalle in ihrem unfertigen Zustand als Zeugnis über Hybris und Scheitern der Nationalsozialisten erhalten. Eine von der Stadt beauftragte Jury, die unter anderen aus dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland und dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besteht, sprach sich hingegen für den Bau aus – gerade, um "diesen historisch kontaminierten Ort wahrzunehmen und im demokratisch künstlerischen Sinn zu nutzen." "Capriccio" über den schwierigen Umgang mit NS-Architektur und eine umstrittene Entscheidung.
Sie waren die Ersten: bayerische Pionierinnen und ihr Kampf gegen das Patriachat
Vor wenigen Tagen gelang einer bayerischen Frau etwas, das im bayerischen Kulturgut bisher nur Männern vorbehalten war: Christiane Renz sprang beim jahrhundertealten Brauch des "Ausfischen" in Memmingen ins Wasser. Das musste sie sich zuvor jedoch erst gerichtlich erkämpfen. In einer Zeit, in der weltweit emanzipatorische Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden, erzählt die Münchner Autorin Adelheid Schmidt-Thomé in ihrem Buch "Ich war die Erste" von Frauen in Bayern, die Geschichte geschrieben haben: Die erste Anwältin Deutschlands, die erste Olympiasiegerin, die erste Frau, die den Boston Marathon lief. Alle kamen aus Bayern. Seit kurzem gibt es die erste Präsidentin der Akademie der Bildenden Künste München – nach mehr als 200 Jahren.
Festspiele in Bayreuth: Chronik der Skandale auf dem Grünen Hügel
Es wird wieder Oper gespielt auf dem Grünen Hügel: Am Montag begannen die diesjährigen Wagner-Festspiele mit einer Neuinszenierung von "Tristan und Isolde". Was an den Sexismus-Vorwürfen dran ist, die kurz vor Beginn der Bayreuther Festspiele vom "Nordbayerischen Kurier" berichtet wurden, wird sich noch erweisen. Wirklich beschaulich begann in den letzten Jahren kaum eine Saison auf dem Grünen Hügel. Ganz im Gegenteil: Die "Skandalchronik" reicht weit zurück. 1975 sorgte Hitler-Bewunderin Winifred Wagner für Aufruhr. Seitdem gab es mal Krach um ein Hakenkreuz-Tattoo, mal um einen verwesenden Hasen, mal um ein Hausverbot.
#Shameonyou: Wie wir als Gesellschaft die Scham missverstehen
In unserer gegenwärtigen Kultur wollen viele Menschen, dass andere Menschen sich schämen. Weil sie Fleisch essen, weil sie nicht den Schönheitsidealen entsprechen, weil sie in ein Flugzeug steigen. Die Scham ist zur gesellschaftspolitischen Waffe geworden. Wir verwenden den Begriff fast inflationär, und haben seine eigentliche Bedeutung vergessen: Der Philosoph Robert Pfaller macht sich darüber in seinem Buch "Zwei Enthüllungen über die Scham" ebenso Gedanken wie die Soziologin Laura Späth in ihrem Buch "About Shame". "Capriccio" mit einer Analyse über ein gesellschaftliches Phänomen, das eigentlich eine ganz andere Bedeutung haben könnte.
Über das Reisen: Ein Essay
Zwei Jahre lang war es uns nur eingeschränkt möglich, unterwegs zu sein. Dabei ist das Reisen eine menschliche Notwendigkeit, die uns an unsere Sehnsüchte erinnert, daran, wer wir sein könnten. Nur wenn wir reisen, entdecken wir, wie viel von uns selbst im vermeintlich Fremden steckt – und wieviel Fremdes im scheinbar Vertrauten. "Capriccio" verabschiedet sich mit einem Essay über das Wesen der Reise in die Sommerpause: Geschichten von Selbsterkenntnis und Fremdheitserfahrungen, von morgendlichen Aufbrüchen, vergessenen Ladekabeln, von inneren und äußeren Grenzen, von Reizüberflutung, Stillstand und Erinnern.
(BR Fernsehen)