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Sand, Staub und etwas Salz - das ist übrig geblieben von Rumäniens Amara-See. Mehrjährige Dürre und drei Monate ohne einen einzigen Tropfen Regen haben ihn in eine Wüste verwandelt. Fischer Valerika Marin hat seine Lebensgrundlage verloren. Ihm sind nur noch seine Haustiere geblieben. Und die sieht er jetzt von Schakalen bedroht. Seit Mai dieses Jahres ist der Amara-See in Rumänien komplett ausgetrocknet. Auch seine Nachbarseen schrumpfen zusehends. Nicht nur die Fische verenden, auch Vögel, Insekten und andere Lebewesen des Sees verschwinden. Ohne Zweifel zeige hier der Klimawandel seine Auswirkungen, meint Umweltschützer Dan-Catalin Turiga von der NGO "Agent Green". Aber "die Behörden hätten eingreifen können", ist er überzeugt, um den See möglicherweise zu retten. Man hätte Wasser aus dem benachbarten Fluss in den See leiten oder zumindest die sozioökonomischen Folgen abmildern können: "Die Fischer sind am stärksten betroffen. Die meisten müssen jetzt von Sozialhilfe leben." Valerika Marin ist einer von ihnen. Der Traktorist hat Zeit seines Lebens regelmäßig als Tagelöhner für den lokalen Fischerei-Betrieb gearbeitet. Die Fischer haben hier vor allem Karpfen, Aal, Wels und Schleie aus dem Wasser geholt. Die Arbeit war für Valerika ein wichtiges Zubrot, um beispielsweise Strom und zusätzliche Ausgaben der Familie zu stemmen. Für 30 bis 50 Familien im 1.400-Seelen-Dorf Amara war die Fischerei die Haupteinnahmequelle. Jetzt leben die meisten von Sozialhilfe. Umso wichtiger sind nun ihre Beete und Felder sowie die Haustiere, um sich selbst zumindest mit Nahrung versorgen zu können. Doch wegen der Dürre sind auch die Ernten miserabel. Noch dazu hat sich der Goldschakal aufgrund der neuen klimatischen Bedingungen in der Gegend extrem rasch verbreitet. Weil die Tiere keinen Fisch mehr als Nahrung finden, attackieren sie vermehrt die Nutztiere der Dorfbewohner.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 32 min.