Terra X

"Stahlhart zum Atlantik" deckt die spannende Geschichte der Ölpipeline auf, deren Erfindung zu den größten Leistungen des Ingenieurswesens im 19. Jahrhundert zählt. Es ist gleichzeitig die Geschichte des jungen Ölproduzenten Byron Benson, dem es gelingt, gegen alle Intrigen und Sabotageakte die neuartige Pipeline zu bauen, und so das Öl erstmals über weite Strecken und Höhen zu transportieren. Damit beginnt der harte Erdölwettlauf zu den Häfen am Atlantik. Ein erbitterter Kampf, der schließlich zu einem gigantischen Verteilungsnetz für den Stoff führt, der unsere Gesellschaft antreibt: das Erdöl. Inzwischen fließen durch ein hunderttausende Kilometer langes Pipelinenetz täglich Millionen von Barrel Öl und Millionen von Kubikmeter Erdgas. Stetig wird das Netz ausgebaut und erweitert, ob über und unter Tage oder auf dem Grund der Weltmeere. Frühjahr 1876. Seit Stunden sitzen hunderte Erdölproduzenten und einige der wenigen unabhängigen Raffineriebesitzer in dem viel zu kleinen Versammlungssaal mitten in Baltimore. Die Stimmung heizt sich immer mehr auf. Kaum noch jemanden hält es auf seinem Stuhl. Seit Jahren führen sie einen erbitterten Kampf gegen einen Mann, den sie nur den "Mephistopheles von Cleveland" nennen: John D. Rockefeller. Er diktiert die Preise, zu denen sie ihr Erdöl verkaufen müssen. Ihm gehören die Raffinerien, und vor allem kontrolliert er die Eisenbahngesellschaften, mit denen das Öl transportiert wird. Es ist ein erbitterter Kampf um die Macht über das Erdöl. 1859 war nördlich von Pittsburgh der begehrte Stoff aus dem ersten Ölbohrturm an die Oberfläche gesprudelt. Es war der Startschuss für einen gewaltigen Ölboom und den Kampf um das schwarze Gold. In nur wenigen Monaten entstanden inmitten von Pennsylvania neue Städte mit mehreren tausend Einwohnern. Der Arm des Gesetzes reichte noch nicht bis in die neuen Ölzentren. Jeder Erdölproduzent war ein verwegener Abenteurer, der mit dem Revolver in der Hand schlief. Von Anfang an ist der Transport des Öls umständlich und teuer. Es wird mit Fuhrwerken zur nächsten Eisenbahnlinie, von dort weiter zu den Raffinerien nach Cleveland, Pittsburgh oder New York transportiert, und von dort mit Schiffen in die ganze Welt verteilt. Bald sind zwei unversöhnliche Lager entstanden, die sich mit allen Mitteln bekriegen: Auf der einen Seite die Erdölproduzenten, die "Oil-Men", auf der anderen Seite John D. Rockefeller, der die Raffinierung und das Transportwesen kontrolliert - wenn es sein muss, auch durch geheime Abmachungen, Streiks, Drohungen und Sabotageakte. Jetzt haben die "Oil-Men" gegen Rockefeller mobil gemacht: Man müsse den Öl-Transport selbst in die Hand bekommen: Wie wäre es, wenn man eine lange Metallröhre, eine Pipeline, bis in den Hafen von New York bauen würde! Ein äußerst verwegener Plan, denn bisher kann man nur durch kurze Leitungen das Öl bergab fließen lassen. Bis nach New York sind es aber 500 Kilometer und die Pipeline müsste über das 850 Meter hohe Allegheny Gebirge gelegt werden. Dafür gibt es noch keine technische Lösung. Der junge Ölproduzent Byron Benson will diese Herausforderung annehmen, die zu den größten des Ingenieurswesens im 19. Jahrhundert zählt. Verbissen arbeitet er an zahlreichen technischen Neuerungen und startet das revolutionäre Projekt. Tatsächlich gelingt es ihm, gegen alle Widerstände, Intrigen und Sabotageakte die Ölpipeline bis zum Hafen in New York zu bauen, und das Öl durch ein neuartiges Pumpensystem über weite Strecken und Höhen zu transportieren. Damit beginnt der harte Konkurrenzkampf, der für Jahre in Gerichts- und Parlamentssälen, aber auch mit handgreiflichen Auseinandersetzungen an den Baustellen ausgefochten wird. Ein erbitterter Kampf, der schließlich zu einem gigantischen Verteilungsnetz führt, durch das bis heute weltweit der Stoff fließt, der unsere Gesellschaft antreibt: Das Erdöl. Und am Anfang von allem stand die Pipeline des stahlharten "Oil-Man" Byron Benson.