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Wer im Sommer in den Bergen wandert, kennt die drolligen Nager und ihre Pfiffe: Alpenmurmeltiere sind ein Wahrzeichen der alpinen Fauna. Trotzdem ist vieles über ihre Lebensweise unbekannt. Tierfilmer Jost Schneider gewöhnte die Tiere durch seine geduldigen Dreharbeiten so gut an seine Nähe, dass er Szenen aus dem Leben einer Murmeltierfamilie in den Sankt Galler Alpen dokumentieren konnte. Gerade geht die Sonne in der idyllischen Bergwelt auf der Potersalp auf. Kühe erheben sich, beginnen zu weiden. Frisch und munter verlassen auch die jungen Murmeltiere ihren Bau, schnuppern die kühle Bergluft und treffen sich zum grandiosen Spiel. Ihre Mutter "Dünnschwanz" ist wachsam - sie ist ein Tier mit einem besonderen Schicksal. Doch die Heiterkeit in der Morgensonne hält nicht lange - schrille Pfiffserien des Vaters durchbrechen die friedliche Stimmung. Blitzschnell verschwindet die ganze Bande in ihrem Bau - diesmal ist noch alles gut gegangen. Der Fuchs zieht sich zurück. Murmeltiere stammen ursprünglich aus Nordamerika und breiteten sich vor Jahrmillionen während der Eiszeit nach Asien und weiter nach Europa aus. Sie sind ursprünglich Bewohner arktischer Steppen und wurden mit der Klimaerwärmung nach der Eiszeit in Europa in die hohen, kühlen Lagen der Alpen abgedrängt. Seit je werden Murmeltiere in der Schweiz gejagt, wobei heute jährlich mehr als 10.000 Tiere erlegt werden. Nach wie vor wird das Murmeltierfleisch als Ragout zubereitet und das Murmeltieröl oder -fett als Heilmittel genutzt. Trotz vieler Verluste durch die Jagd und durch natürliche Feinde wie Steinadler, Fuchs oder Luchs gedeihen die Murmeltiere in den Alpen prächtig und bereiten vielen Wanderlustigen in den Bergen immer wieder Freude.
(3sat)
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