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Die Ermittlung dieser Woche führt in die Tschechische Republik, wo Cannabis zu therapeutischen Zwecken legalisiert wurde. Tschechien ist nicht nur größter Cannabis-Produzent in Europa, sondern hat auch den höchsten Verbrauch zu verzeichnen. Der Staat zeigte sich seit jeher tolerant und so bauen eine Reihe von Tschechen Hanf für den Eigenbedarf an: geschätzte 40 Tonnen pro Jahr. 2012 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches medizinisches Cannabis unter bestimmten Auflagen autorisiert. Das Medikament unterliegt weiterhin strengster Überwachung: Um das Arzneimittel zu verschreiben, müssen zugelassene Ärzte ein elektronisches Rezept ausstellen, das direkt an die nationale Behörde für Cannabis-Kontrollen sowie an die Polizei weitergeleitet wird. Drei Jahre nach der Legalisierung wird deutlich, dass diese "saubere" Branche nur schleppend anläuft. Der Staat will weiterhin die Kontrolle über die Produktion des Medizinalhanfs behalten und illegalen Anbau stoppen. Zunächst müsste jedoch ein ganz grundsätzliches Problem behoben und ausreichend Hanf-Lieferungen an die Apotheken sichergestellt werden. Im Interview: Stéphane Gatignon, Bürgermeister von Sevran im französischen Département Seine-Saint-Denis im Nordosten von Paris. Er spricht sich, mit dem Ziel, dem Drogenhandel und der Gewalt in den Städten ein Ende zu bereiten, für für die Legalisierung von Cannabis aus. Der ARTE-Korrespondent in Zagreb erklärt, wieso Kroatien trotz des Verbots der Europäischen Union weiterhin Asbest importiert. Offiziell setzt sich das Land seit 2006 dafür ein, diesen äußerst krebserregenden Werkstoff zu verbannen, doch es werden immer noch Tonnen Asbest importiert und in Baustoffen verwendet. Einige läuten bereits die Alarmglocken, doch die öffentliche Hand unternimmt nichts gegen diese sich anbahnende gesundheitspolitische Katastrophe. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern.
(arte)
Länge: ca. 28 min.