Folgeninhalt
Die Ermittlung der Woche führt nach Luxemburg, wo im September 2014 ein neuer Freihafen eröffnet wurde. Für die in dieser Offshore-Zone mitten in Europa gelagerten oder zwischengelagerten Kunst- und Wertobjekte gelten vorteilhafte Steuerbestimmungen. Luxemburg ist stolz auf seinen neuen Tresor für Superreiche, der auf Betreiben des ehemaligen Premierministers und heutigen Präsidenten der EU-Kommission Jean-Claude Juncker entstand. Andere beäugen die Schaffung des Freeport dagegen mit Argwohn, denn er öffnet Geldwäscheaktivitäten Tür und Tor. Aus Erfahrung weiß man, dass sich Zollfreigebiete wie beispielsweise auch der Genfer Freihafen bestens dazu eignen, den Fiskus zu umgehen und die Herkunft der dort gelagerten Güter zu vertuschen. Warum hat die EU der Einrichtung des Freihafens in Luxemburg zugestimmt, während sie das Land im gleichen Atemzug zur Abschaffung des Bankgeheimnisses verpflichtet? Ein neuer Trick, um die Superreichen in Europa zu halten? Warum wollte sich kein Politiker zu der Frage äußern? Interview der Woche mit Hervé Falciani, dem Mann, der den HSBC-Skandal auslöste. Der Systemingenieur übergab der Justiz die Unterlagen von mehr als 130.000 Bankkunden, die Konten in der Schweiz haben und der Steuerhinterziehung oder Geldwäsche verdächtigt werden. Der "Vox Pop"-Berlin-Korrespondent berichtet über das Scheitern mehrerer großer Bauvorhaben in Deutschland. Überall in der Republik stößt die Infrastruktur an ihre Grenzen, doch viele Modernisierungsprojekte versanden im Fiasko: Baustopps, Budgetüberschreitungen in Milliardenhöhe und in Jahren zählende Verspätungen bei der Hamburger Elbphilharmonie, dem neuen Bahnhof von Stuttgart und dem künftigen Berliner Flughafen. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Berichten aus ihren jeweiligen Ländern.
(arte)
Länge: ca. 28 min.