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Mit Papst Franziskus regiert zum ersten Mal ein Jesuit die katholische Kirche. Und auch wenn er rechtlich nicht mehr dem Jesuitenorden angehört, ist er durch und durch von ihm geprägt: Er kommuniziert wie ein Jesuit, entscheidet wie ein Jesuit, denkt wie ein Jesuit, predigt wie ein Jesuit. Die Methoden des baskischen Adeligen Ignatius von Loyola prägen den Orden und das Denken seiner Mitglieder seit fast 500 Jahren. Statt im großen Klosterbetrieb zu leben, geht man zu zweit auf Mission, passt sich den anderen Kulturen an. So gelangt man in China wie in Japan z.T. bis an den Hof; erobert die Hörsäle, die Labore. Alles ist erlaubt, was der Mission der Kirche und des Ordens dient: in Paraguay sind es Indianerstaaten, die Reduktionen, im Deutschland der Reformation die Schulen und Universitäten, auch Theater, Kunst, Medienarbeit gehören dazu. Heute haben sie sich dem Dialog der Religionen verschrieben und arbeiten an ihren Hochschulen und praktisch vor Ort daran. Als 2010 der Missbrauchsskandal die deutsche Kirche erschüttert, sind sie die ersten, die aufklären und um Verzeihung bitten, Opfer entschädigen und strukturelle Veränderungen in der Kirche anmahnen. Mit diesem Orden als schlagkräftiger Truppe könnte Papst Franziskus ein neues Kapitel der Kirchengeschichte schreiben und Veränderungen im Vatikan, in der Kirche erreichen, zumal der Orden von den Päpsten der letzten Jahrzehnte eher wenig Beachtung geschenkt wurde. Doch nun sind sie wieder da, die Jesuiten.
(rbb)
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