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ARD fetzt sich mit Springer-Presse
(12.02.2010, 00.00 Uhr)
In scharfem Ton hat die ARD auf aktuelle Presseartikel reagiert, in denen dem Sender Gebührenverschwendung vorgeworfen worden ist. Ausgangspunkt der Negativberichterstattung war ein Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Um mit den Einnahmen aus der bis 2012 laufenden Gebührenperiode auszukommen, werden darin der ARD zusätzliche Einsparungen nahegelegt. Diesen recht dezenten Tadel kochte insbesondere die "Bild"-Zeitung zu einer Generalabrechnung mit dem öffentlich-rechtlichen Sender hoch: "So werden unsere TV-Gebühren verpulvert", titelte das Blatt im vermeintlichen Schulterschluss mit der KEF. Dabei stellte es unter anderem die minutiösen Produktionskosten einzelner Sendungen in einem fragwürdigen Äpfel-Birnen-Vergleich gegenüber. "Ein direkter Vergleich ist allein deshalb nicht möglich, weil sich die Sendungen in ihrer Länge, Programmkonzepten und Formaten (Einspieler, Zuschauerbeteiligung, Anzahl der Gäste) und Produktionsbedingungen (Eigenproduktionen/Fremdproduktionen) unterscheiden. Niemand käme auf die Idee, ein Ranking der Zeilen- oder Produktionskosten bei Zeitungs- und Zeitschriftentiteln aufzustellen", kontert die ARD in einer Pressemitteilung.
Für den Sender steckt hinter den "zum Teil verzerrenden Darstellungen in der Öffentlichkeit" Methode: "Die interessengesteuerte Skandalisierung einzeln herausgegriffener Punkte zeigt (...), dass ein Teil der Presse jeden Anschein eines fairen Umgangs mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk endgültig aufgegeben hat", so der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust. Die ARD verweist nun auf weitere Sparanstrengungen durch vermehrte Kooperationen innerhalb des Senderverbundes, um aktuelle Gebührenausfälle auszugleichen. Zudem werde der Abbau von 300 Stellen in einer Größenordnung von 50 Millionen Euro geprüft. Trotz zunehmender Nutzung der Online-Angebote sollen hier keine Zusatzkosten entstehen: "Jeder Euro, den die ARD fürs Internet ausgibt, wird an anderer Stelle eingespart. Der Gebührenzahler wird somit nicht zusätzlich belastet."
Zeitungsverlage sehen insbesondere in den ambitionierten Internetplänen der öffentlich-rechtlichen Sender einen wirtschaftlichen Konkurrenzfaktor. Der Tonfall ist seitdem schärfer geworden, wie zuletzt auch die Diskussion um die angekündigte "Tagesschau-App" für das iPhone gezeigt hat.
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