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TV-Kritik/Review: Orphan Black
(02.05.2014)
Anfangs wirkt Sarah Manning wie eine junge Frau, die ihr Leben nicht so wirklich im Griff hat: Ihr Freund ist ein Drogendealer, ihre kleine Tochter Kira lebt bei Sarahs Pflegemutter, die sie am liebsten von ihr fernhalten möchte. Seit fast einem Jahr hat Sarah ihr Kind nicht mehr gesehen. Um das zu ändern, ist sie jetzt nach Toronto zurückgekommen. Aber gleich in der ersten Szene hat sie eine Begegnung, die alles auf den Kopf stellen wird - danach wird ihr bisheriges chaotisches Leben eher wie ein Spaziergang in der Sonne erscheinen: Am Bahnsteig sieht sie eine Frau, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist - und noch ehe Sarah ein Wort an sie richten kann, springt sie vor einen einfahrenden Zug. Sarah schnappt sich ihre Handtasche und schlüpft bald in die Haut der Toten, um an deren Geld zu kommen, das sich in großer Menge auf ihrem Konto sammelt. Was Sarah noch nicht ahnt: Die Selbstmörderin Beth war ein Cop und nicht die einzige Doppelgängerin, der sie noch begegnen wird.
Die kanadische Mystery-Sci-Fi-Action-Serie
Gegenüber dieser Leistung verblassen alle anderen Schauspieler fast zwangsläufig. Dylan Bruce wirkt zu glatt als Beths/Sarahs zwielichtiger Lover Paul und Kevin Hanchard mimt als Beths Partner Art etwas zu bemüht den harten Cop. Lediglich Jordan Gavaris kann als Sarahs schwuler Pflegebruder und einziger wahrer Vertrauter Felix mit seinen sarkastischen Sprüchen überzeugen. Die Story selbst ist natürlich alles andere als neu: Ähnliche Problemlagen und Grundsatzfragen nach der Einzigartigkeit des Menschen in den Zeiten technischer Reproduzierbarkeit kennt man aus Filmen wie "Blueprint" oder "Die Insel" und den Widerspruch zwischen individuellem Selbstbehauptungsanspruch und den Eigentumsinteressen einer mysteriösen "Firma" am genetisch erzeugten Menschen aus James Camerons Science-Fiction-Serie
In Erzähltempo und -struktur erinnert "Orphan Black" dabei an gute US-Network-(Genre-) Serien, etwa an die frühen Staffeln von
Obwohl "Orphan Black" von der ganzen Anlage eine Show ist, die Kritiker typischerweise gerne übersehen, unterfordern die Autoren um Graeme Manson und John Fawcett ihre Zuschauer keineswegs. Man muss schon sehr genau aufpassen, um im ständigen Eifer des Gefechts alle Handlungswendungen und Enthüllungen mitzubekommen. Und ebenso packend wie die gelungene Action sind die einfühlsameren Momente, die einen an die Figuren binden. Die philosophischen Fragen, die hinter dem Konzept stecken, werden dabei ganz nebenbei vermittelt, und im Grunde durch die Charakterisierung der Figuren auch gleich überzeugend beantwortet: Was den Menschen ausmacht, sind eben nicht die (hier völlig gleichen) Gene, sondern Herkunft, Erziehung und Erfahrungen. So deutlich und unterhaltsam wie Tatiana Maslany kann das wohl kein Lehrbuch der Welt vermitteln.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten Staffel von "Orphan Black".
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: Space/BBC America
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