Originalpremiere: 17.01.2013
24.04.2014
Deutsche TV-Premiere: 26.11.2014 (Family TV)
Wenn Darlene Love, Merry Clayton, Lisa Fischer oder Judith Hill auf der Bühne stehen, sind sie voller Leidenschaft und Hingabe. Doch obwohl ihre Stimmen auf millionenfach verkauften Alben zu hören sind, bringt sie kaum einer damit in Verbindung. Denn als Backgroundsängerinnen stehen sie in der zweiten Reihe, während Namen wie Ray Charles, Mick Jagger, Stevie Wonder und Sting zu Weltruhm gelangten. Der oscarprämierte Dokumentarfilm stellt die Namenlosen vor und erzählt die Musikgeschichte neu. Millionen kennen ihre Stimmen, aber niemand ihre Namen. Wenn Darlene Love, Merry Clayton, Lisa Fischer, Táta Vega oder Judith Hill und ihre Kolleginnen im Studio stehen, sind sie voller Leidenschaft und Hingabe. Doch obwohl ihre Stimmen auf millionenfach verkauften Alben, wie etwa "Thriller", "The Lion King" und "Sweet Home Alabama" zu hören sind, bringt sie kaum jemand damit in Verbindung. Als Backgroundsängerinnen verschiedener Generationen stehen die Künstlerinnen in der zweiten Reihe, während Sänger wie Bruce Springsteen, Michael Jackson, Stevie Wonder, Mick Jagger und Sting zu Weltruhm gelangen. Im oscarprämierten Dokumentarfilm von Morgan Neville stehen Backgroundsängerinnen im Rampenlicht und erzählen von ihren Träumen und was es heißt, ein Leben im Schatten von Superstars zu führen. Der Filmemacher dreht in seinem Film den Spieß um und richtet den Spot auf diejenigen, die sonst nur im Schatten des Rampenlichts stehen. Er schreibt die Popgeschichte neu, beleuchtet den riesigen Einfluss afro-amerikanischer Frauen auf das scheinbar sehr "weiße" Pop- und Rockbusiness, führt die unglaubliche lange Liste der Erfolgshits dieser Frauen auf und erzählt die durchaus politische Geschichte großer Künstlerinnen, denen oft übel mitgespielt wurde. Der Regisseur Morgan Neville, der zuvor u. a. für Dokumentarfilme über Johnny Cash, Muddy Waters und die Plattenfirma Stax Records für den Grammy nominiert wurde, zeichnet in "20 Feet from Stardom" den Weg der beeindruckenden, unbekannten Sängerinnen-Persönlichkeiten eindrucksvoll nach: Interviews und Archivaufnahmen von David Bowie, Michael Jackson, Elton John, Ray Charles, Sting und Mick Jagger zeugen von der engen Verbindung, die die Stars mit den Sängerinnen haben. Und die mitreißenden Erzählungen der vor Stärke und Lebensfreude berstenden Frauen machen deutlich, wie politisch die Geschichte des Backgroundgesangs und der Popmusik eigentlich ist: Dadurch, dass die Backing Vocals auf dem Prinzip des "Call and Response" aus der Gospelmusik beruhen, wuchs mit den ersten afroamerikanischen Backgroundsängerinnen die Wertschätzung für die Musik der Afroamerikaner und deren Einfluss - ein wichtiger kultureller Impuls vor und während der amerikanischen Bürgerrechtebewegung. Der permanente Kampf der Frauen gegen rassistische und sexistische Diskriminierung, der sie durch Leistung auf der Bühne zu begegnen versuchen, ist in "20 Feet from Stardom" omnipräsent. Und so erkennt man schließlich als Zuschauer zum Beispiel im lautstarken, kraftvollen und fast wütenden Begleitgesang zu Lynyrd Skynyrds kontroversem Song "Sweet Home Alabama" ein politisches Statement. "20 Feet from Stardom" wurde mit dem Academy Award ("Oscar") für den Besten Dokumentarfilm 2014 ausgezeichnet. "Für Fans der unverfälschten, menschlichen Stimme, ist der Film ein seltenes Vergnügen und ein wertvolles Geschenk. Aber er ist noch viel mehr: Der Film ist auch eine fesselnde Betrachtung des Diskurses von Kunst und Kommerz, von Talent und harter Arbeit. Er ist eine Geschichte des sich Hervortuns und des sich Einfügens, das manchmal gleichzeitig geschieht." (Michael O'Sullivan, 27. Juni 2013, The Washington Post)...
(BR Fernsehen)
gezeigt bei: Sternstunde Musik (CH, 2013)