Originalpremiere: 1987
11.06.1987
FSK 18
Der Regisseur Pablo Quintero wird von seinem Geliebten Juan verlassen und stürzt daraufhin in eine Krise. Da selbst der Erfolg in der Arbeit ihm nicht über den Verlust hinweghilft, lässt Pablo sich halbherzig auf eine Affäre mit dem attraktiven Antonio ein. Doch der neue Liebhaber erweist sich als Stalker, der von Pablos Leben Besitz ergreift und nicht einmal vor Mord zurückschreckt. Als Pablo erkennt, dass er und Antonio füreinander bestimmt sind, ist es schon zu spät. Der vom Publikum bewunderte Autor, Film- und Theaterregisseur Pablo Quintero lebt in einer selbst geschaffenen Kunstwelt. Seine Einsamkeit wächst, als er nach der Premiere seines neuen Films von seinem Geliebten Juan verlassen wird. Um ihn zu vergessen, stürzt sich Pablo in ein neues Projekt: eine Theateraufführung von Jean Cocteaus "Die geliebte Stimme". Die Hauptrolle gibt er seiner Schwester Tina, einer alternden Schauspielerin, die vor ihrer Geschlechtsumwandlung ein Mann war. Nach der Premierenfeier wird Pablo von dem attraktiven Antonio verführt, der mit dem Regisseur seine erste homosexuelle Erfahrung macht. Doch Antonio erweist sich als fordernd und eifersüchtig. Dass Pablo noch immer in Juan verliebt ist, gefällt ihm nicht. Und so sucht Antonio den vermeintlichen Nebenbuhler auf und stürzt ihn von einer Klippe. Vom Tod Juans tief erschüttert, erleidet Pablo einen schweren Autounfall. Noch im Krankenhaus erfährt er, dass seine Schwester Tina von Antonio als Geisel genommen wurde. Antonio will Tina freilassen, wenn Pablo eine letzte Nacht mit ihm verbringt. Pablo lässt sich darauf ein und erkennt zu spät, dass Antonio tatsächlich seine große Liebe ist. Diese komplexe Studie über Sexualität, das Filmemachen und das Motiv des Liebestodes markierte einen Wendepunkt im Werk Pedro Almodóvars, der sich für die Realisierung des Films hoch verschuldet hatte. Mit "Das Gesetz der Begierde", dem ersten Film Almodóvars, der auch in Deutschland gezeigt wurde, gelang dem Regisseur ein faszinierendes Vexierbild über künstlerische Kreativität und die Fallstricke der Leidenschaft, zugleich auch einer seiner persönlichsten Filme: Neben der selbstverständlichen Thematisierung von Homosexualität deutet er in einer Schlüsselszene sein gebrochenes Verhältnis zu katholischen Priestern an, das er in "La mala educación - Schlechte Erziehung" später vertiefen sollte. Mit Antonio Banderas und Carmen Maura sind zwei der Lieblingsschauspieler des Regisseurs in Hauptrollen zu sehen, die auch in "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" auftreten, mit dem Almodóvar zwei Jahre nach "Das Gesetz der Begierde" seinen internationalen Durchbruch feiern sollte.
(BR Fernsehen)