Originalpremiere: 05.04.1978
23.11.1984
Eine französische Kleinstadt Ende der 1920er Jahre: Die meisten Freunde des Journalisten Julien Davenne sind im Ersten Weltkrieg gefallen. Er selbst blieb als Einziger unverletzt. Als auch noch seine junge Frau Julie stirbt, richtet er in tiefster Trauer ein Zimmer mit Erinnerungsstücken an sie ein. Immer mehr zieht er sich zurück, lebt nur noch für das Gedenken an seine verstorbene Frau und seine im Krieg gefallenen Freunde. Mit dem schlechten Gewissen des Überlebenden hält er zwanghaft an jeder Erinnerung fest.Auch bei seiner Arbeit als Journalist konzentriert er sich auf Nachrufe, die er stets ehrfurchtsvoll und stilsicher verfasst. Nur für einen der Verstorbenen empfindet er keine Achtung: Paul Masigny. Denn dieser frühere Jugendfreund hat durch seine ruchlose Art Davenne jede Lebensfreude ausgetrieben. Davenne findet schließlich doch noch eine Gefährtin. Als Mitarbeiterin eines Auktionshauses liebt Cécilia ebenfalls Erinnerungsstücke. Außerdem verbindet sie die Trauer um ihren verstorbenen Vater mit Davennes Obsession. So ist sie die einzige Eingeweihte, als er eine alte Kapelle restaurieren will, um sie als Stätte der Verehrung für seine und Cécilias Verstorbene einzurichten. Doch dann macht er eine niederschmetternde Entdeckung. Die Person, um die Cécilia trauert, ist ausgerechnet Paul Masigny."Das grüne Zimmer" ist das fesselnde Porträt eines Mannes, der dem Leid des Verlustes nur das bedingungslose Erinnern entgegensetzen kann und darüber in einen selbstzerstörerischen Fetischismus verfällt. François Truffauts Drama aus dem Jahr 1978 handelt vom Schmerz des Festhaltens und des Loslassens - ein zeitloses Thema, das alle Alters- und Gesellschaftsgruppen betrifft.
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"Das grüne Zimmer" ist ein 1978 erschienener Film des französischen Regisseurs François Truffaut, der auf den Kurzgeschichten "The Altar of the Dead", "The Beast in the Jungle" und "The Friends of the Friends" von Henry James basiert. Truffaut übernimmt in seinem Werk selbst die Hauptrolle des vom Leid geplagten Julien Davenne und gibt eine faszinierende Darstellung von Todessehnsucht und Zwanghaftigkeit. Schon in seinen Filmen "Der Wolfsjunge" (1970) und "Die amerikanische Nacht" (1973) war Truffaut in Hauptrollen aufgetreten. Cécilia Mandel wird von der französischen Schauspielerin Nathalie Baye verkörpert, die zur Filmfamilie Truffauts gezählt werden kann. "Das grüne Zimmer" wurde für den César für die beste Kameraarbeit nominiert.
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