Originalpremiere: 01.10.1955
FSK 12
Als Gegenleistung für seine Befreiung aus einem rotchinesischen Gefängnis soll Kapitän Tom Wilder seinen Gönnern einen gefährlichen Dienst erweisen. Die Bewohner eines Dorfes wollen der kommunistischen Herrschaft entfliehen und erwarten von Tom, dass er für sie einen morschen Flussdampfer über die offene See bis nach Hongkong steuert. Gefährliche Stürme, vergiftete Lebensmittel und der Beschuss durch chinesische Kriegsschiffe drohen die riskante Massenflucht zu vereiteln. Tom Wilder (John Wayne), erfahrener Kapitän der Handelsmarine, sitzt seit geraumer Zeit in einem Gefängnis der Rotchinesen. Die glückliche Flucht aus dem engen Kerker gelingt ihm nicht aus eigener Kraft. Ein schweigsamer Chinese (Berry Kroeger) macht Tom mit den Männern und Frauen bekannt, denen er sein Glück zu verdanken hat. Die Bewohner eines chinesischen Dorfes haben ihre Ersparnisse zusammengelegt, um die Gefängniswärter zu bestechen. Ihre Hilfsbereitschaft ist aber nicht ohne Hintergedanken. Die Chinesen wollen sich der kommunistischen Herrschaft nicht beugen und hoffen auf Hilfe bei einer waghalsigen Massenflucht. Tom soll alle Bewohner samt Hab und Gut mit einem Schaufelraddampfer auf dem Seeweg in die britische Kronkolonie Hongkong bringen. Er wurde auserwählt, weil es keine Seekarten gibt, er jedoch als erfahrener Kapitän die gefährliche Route durch die Meerenge zwischen dem Festland und der Insel Formosa bestens kennt. Hier lauern unzählige Gefahren, und das marode, kaum seetüchtige Fährschiff ist den modernen Kanonenbooten der Kommunisten hoffnungslos unterlegen. Doch die findigen Chinesen haben ihre Flucht durch einen akribisch ausgearbeiteten Plan perfekt vorbereitet. Außerdem ist die attraktive englische Arzttochter Cathy (Lauren Bacall) mit an Bord, die Tom den Kopf verdreht. Auf seine unnachahmliche, schnoddrige Art spielt John Wayne die Hauptrolle in diesem actionbetonten Abenteuerfilm über eine spektakuläre Massenflucht zur Zeit des Kalten Kriegs. Die antikommunistische Botschaft der aufwendigen Literaturverfilmung wird immer wieder durch Ironie gebrochen. Das knapp zweistündige Epos lebt zudem von beeindruckenden Landschaftspanoramen, die glaubwürdig den gelben Strom und die schmutzig-stickige Atmosphäre wiedergeben - erstaunlicherweise aber vor der Küste Kaliforniens gefilmt wurden.
(MDR)