Originalpremiere: 1962
Italien, April 1944. Während das italienische Volk voller Vorfreude der Befreiung durch die Amerikaner entgegenblickt, versucht der mussolinitreue Ortsvorsteher eines kleinen Dorfes, die "faschistische Ordnung" aufrechtzuerhalten. Dabei kommt ihm jedoch nicht nur sein eigener, schlitzohriger Bürgermeister in die Quere, sondern auch ein subversiver, antifaschistischer Kneipenbesitzer. Als ein ranghoher Faschist tot aufgefunden wird, soll eine kleine Militäreinheit den Fall aufklären. Aber mit vereinten Kräften gelingt es den Dorfbewohnern, die vertrottelten Soldaten auszutricksen. April 1944: Nach ihrer Landung in Italien sind die Alliierten auf dem Vormarsch, um das Volk vom Faschismus zu befreien. Wie im ganzen Land freut man sich auch in der Stadt Ardea über die anstehende Niederschlagung des Mussolini-Regimes. Allein der fanatisch-linientreue Stadtverordnete Virgili (Franco Parenti) setzt alles daran, die faschistische Ordnung aufrechtzuerhalten und den Widerstand gegen die amerikanischen Truppen zu mobilisieren. Der gewiefte Bürgermeister Vinicio (Gino Cervi) versucht unterdessen, seine Hände reinzuwaschen, indem er sein Amt an den bekannten Antifaschisten Capellaro (Fernandel) abgibt, bevor die Amerikaner eintreffen. Nach einigem Zögern willigt der spöttische Capellaro unter der Bedingung ein, dass sein Sohn Gianni (Franck Fernandel) endlich Vinicios Tochter Aurora (Milla Sannoner) heiraten darf. Die feierliche Trauung findet jedoch ein trauriges Ende, als Virgili und die örtliche Parteigröße Crippa (Andrea Aureli) auftauchen, den Bürgermeisterwechsel für unzulässig und die Hochzeit für nichtig erklären und Gianni mit sofortiger Wirkung an die Front schicken. Nur durch einen Trick gelingt es dem gewitzten Capellaro, seinen Sohn vor dem Wehrdienst zu bewahren. Aber die Probleme gehen erst richtig los, als der verhasste Crippa wenig später ermordet aufgefunden wird. Eine dreiköpfige Militäreinheit unter Leitung des vertrottelten Mezzanotte (Giuseppe Fortis) soll den Fall aufklären. Die Soldaten und der hysterische Virgili haben allerdings nicht mit dem Zusammenhalt der Dorfbewohner gerechnet. "Der Mann mit der Schärpe" ist eine im besten Sinne respektlose Politsatire. In einer intelligenten Mischung aus Situationskomik und Wortwitz nimmt der Film den Mussolinifaschismus, blinden Gehorsam und politischen Opportunismus aufs Korn. In den Hauptrollen brilliert das legendäre Schauspieler-Duo Fernandel und Gino Cervi, das in den "Don Camillo und Peppone"-Abenteuern Filmgeschichte geschrieben hat. und andere.
(MDR)