Originalpremiere: 2012
30.05.2013
Deutsche TV-Premiere: 20.08.2015 (arte)
FSK 12
Sita ist 25, lebt in Berlin und studiert Germanistik. Daneben macht sie kleine Video-Porträts der TeilnehmerInnen einer Castingshow. Eines Nachts landet Sita im Atelier eines israelischen Fotokünstlers, Jocquin. Etwas an Jocquin berührt Sita. Sie kann ihn nicht so schnell vergessen, wie sie angenommen hatte. Sita feiert den 95. Geburtstag ihres geliebten Großvaters in Wien, wo auch ihr Vater Lenzi mit seiner neuen Frau und einem gemeinsamen kleinen Sohn lebt. Am Abend nach dem großen Fest stößt Sita in der Wohnung ihres Vaters auf ein Foto, das ihren Großvater in SS-Uniform zeigt. Gegen den Willen ihres Vaters beginnt Sita in der Vergangenheit ihres Großvaters zu kramen. Sie muss erkennen, dass nicht nur ihr Großvater, sondern auch ihr Vater ihr einiges verschwiegen haben. Ein Dokument in einem Wiener Archiv führt nach Polen, ein Erinnerungsfoto nach Warschau. Dort stößt Sita nicht nur auf weitere wichtige Dokumente, sondern auch auf eine Amerikanerin und politische Aktivistin, die ihr weiterhilft: Silver. Sita verstrickt sich immer mehr in die Abgründe ihrer Familie. Auf dieser Reise in die Vergangenheit begegnet Sita auch Jocquin wieder. Sie muss erkennen, dass die Lösung nicht ist, ihre "Schuld" abzuarbeiten, dass sie aber Verantwortung für andere tragen kann und will. Die energiegeladene Sita ist 25 Jahre alt, Österreicherin mit rumänischen Wurzeln und führt ein leicht chaotisches Leben in Berlin. Hier studiert sie Germanistik und arbeitet nebenbei für einen Fernsehsender, für den sie Interviews mit Kandidaten einer Castingshow dreht. Als ihr Großvater 95 Jahre alt wird, fährt sie zu seiner Geburtstagsfeier nach Wien. Während ihres Besuchs findet sie ein Foto von ihm in SS-Uniform und ist geschockt. Sie beginnt eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, die ihr jahrelang verheimlicht wurde.
(One)
Regisseurin Barbara Albert folgt den Suchbewegungen ihrer Protagonistin und lässt sich auf eine spannungsvolle Auseinandersetzung mit dem Grauen der Verbrechen des Holocausts ein. Dabei fängt sie präzise den unverfangenen Blick der zweiten Generation der Täternachfahren ein. "Die Lebenden" hatte Weltpremiere beim Filmfestival San Sebastián 2012 und war eingeladen nach Sarajevo, Athen und Rio de Janeiro sowie zum Jewish Eye Festival in Aschkelon. In der Hauptrolle ist Anna Fischer ("Heiter bis wolkig") zu sehen.
(SWR)