Weiterer Titel: Anthony Zimmer - Fluchtpunkt Nizza
Originalpremiere: 2005
FSK 12
Im Zug nach Nizza lernt der unauffällige Übersetzer François die faszinierende Schönheit Chiara kennen, die ihn spontan zu einem gemeinsamen Urlaub einlädt. Er nimmt an und gerät Hals über Kopf in ein Spiel aus Lügen, Manipulation und Leidenschaft ... Hitchcock-Klassiker wie "Der unsichtbare Dritte" und "Über den Dächern von Nizza" standen Pate für den eleganten Hochglanzthriller "Fluchtpunkt Nizza. Nachwuchsregisseur Jérôme Salle gelang ein rasantes Krimiabenteuer vor der traumhaften Landschaftskulisse der Côte d'Azur, in dem Bond-Heroine Sophie Marceau ("James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug") als ebenso schöne wie rätselhafte Femme Fatale glänzt. Niemand weiß, wo das Finanzgenie Anthony Zimmer steckt. Und: Selbst seine Geliebte Chiara (Sophie Marceau) hat keine Ahnung, wie der international gesuchte Geldwäscher nach mehreren Gesichtsoperationen jetzt aussieht oder klingt. Statt eines erhofften Wiedersehens erhält sie jedoch nur die Anweisung, einen Lockvogel zu suchen, um die Verfolger auf eine falsche Fährte locken. Im Zug nach Nizza fällt Chiaras Wahl auf François (Yvan Attal), ein gestresster Übersetzer auf der Suche nach ein wenig Erholung. Die Einladung der faszinierenden Schönheit, mit ihr gemeinsam den Urlaub zu verbringen, nimmt er erfreut an - und wird dadurch zur Zielscheibe des russischen Gangsters Nassaïev (Daniel Olbrychski), der versucht, den vermeintlichen Anthony Zimmer zu töten. In letzter Minute bringt Chiara den verletzten François in Sicherheit, doch es hält den Flüchtling wider Willen nicht lange in seinem Versteck. Im Bann der mysteriösen Frau riskiert er alles, um sie wiederzusehen, wird aber schnell von Kommissar Akerman (Sami Frey) in Gewahrsam genommen. Dieser ist bereits seit Jahren hinter Zimmer her - und liefert dem Lockvogel nun überraschende Informationen über Chiara. Eine klassische Ausgangssituation: Zwei Fremde begegnen sich im Zug und diese Begegnung wird ihr Leben verändern. In manchen Filmen endet es romantisch, in anderen tödlich. Jérôme Salles gelungenes Erstlingswerk "Fluchtpunkt Nizza" lässt den Zuschauer immer im Unklaren, welche Entwicklung sein Thriller parat hält und verwickelt sein Publikum ebenso wie die Protagonisten in ein Netz aus Täuschung und Manipulation. "Ich habe mich sehr bewusst auf all diese wunderbaren Filme bezogen, die an der Küste von Südfrankreich spielen. Ich konnte mir diese Geschichte nur vor dem Hintergrund der Riviera in diesen ganz speziellen Technicolor-Farben vorstellen. Visuell ließ ich mich von Godards "Die Verachtung" inspirieren: ein perfektes blaues Meer und eine schöne Frau." (Jérôme Salle) Für sein Filmdebüt "Fluchtpunkt Nizza" stand dem Fotografen und Werbefilmer Jérôme Salle ein echtes Erfolgsteam zur Seite: Die magisch leuchtenden Kinobilder schuf Kameramann Denis Rouden, der bereits dem Actionthriller "36 - Tödliche Rivalen" seinen coolen Look verliehen hatte. Den elegant-mysteriösen Soundtrack komponierte Frédéric Talgorn. Produzent Olivier Delbosc hatte sich unter anderen bereits mit den Ozon-Filmen "Swimming Pool" und "Angel" einen Namen gemacht. Vor der Kamera standen dem Regisseur mit Frankreichs sexy Superstar Sophie Marceau, Charakterschauspieler Yvan Attal, dem markanten Sami Frey und Polens bekanntestem Schauspieler Daniel Olbrychski ein beeindruckender Cast zur Verfügung. Eiskalt und verführerisch - stark, aber verletzlich verkörpert Sophie Marceau die rätselhafte Femme fatale Chiara. Berühmt geworden als Teenie-Star mit dem Überraschungserfolg "La Boum - Die Fete", zählt die brünette Schönheit heute zu den prominentesten Schauspielerinnen ihres Landes, die auch Hollywood immer mal wieder gerne ausleiht. Vor Frankreichs neuestem Film-Export Eva Green durfte bereits Sophie Marceau 1999 Superagenten James Bond alias Pierce Brosnan in "James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug" verführen. Und auch Mel Gibson holte die sinnliche Aktrice für sein Schlachtenepos "Braveheart" vor die Kamera. Inzwischen hat die erfolgreiche Schauspielerin auch ihre Vorliebe für das Regiefach entdeckt. Im letzten Jahr hat sie bereits ihren dritten Film, den Psychothriller "La Disparue de Deauville", fertiggestellt. Ebenfalls gerne mal auf den Regiestuhl setzt sich von Zeit zu Zeit auch Co-Star Yvan Attal, vor allem, wenn seine Frau Charlotte Gainsbourg ("Meine Frau die Schauspielerin") die Hauptrolle spielt. Den deutschen Kinogängern dürfte der verknautschte Franzose vor allem als Filmpartner von Jackie Chan in dem dritten "Rush Hour"-Abenteuer, dieses Mal mit rasanten Verfolgungsjagden unter dem Eiffelturm, bekannt geworden sein. Schauspielerisch mehr gefordert haben dürfte Yvan Attal allerdings seine Rolle als Nazi-Jäger Serge Klarsfeld in dem Politdrama "La Traque", das möglicherweise auf der Berlinale zu sehen sein wird. Mit dabei ist der deutsche Schauspieler Hanns Zischler als Klaus Barbie.ZDFneo zeigt den Film im Rahmen der Themenwoche "Verschwörungstheorien".
(ZDF)
Sophie Marceau und Yvan Attal, die zu den bekanntesten Schauspielern Frankreichs zählen, machen den Film zu einem ganz besonderen Erlebnis. Er wurde 2006 für einen César nominiert und ist somit ein starkes Filmdebüt von Jérôme Salle. 2013 knüpfte er mit "Zulu" an seinen Erfolg an, der in Cannes als Abschlussfilm gezeigt und gefeiert wurde. 2010 wagte Florian Henckel von Donnersmarck das Remake "The Tourist" mit Angelina Jolie und Johnny Depp, das jedoch kaum gute Kritiken einfuhr und sich nicht mit dem Original messen konnte.
(BR Fernsehen)
