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Glanz und Elend im Reich der Zaren

Russlands WelterbeD, 2014

SWR/Peter Sebera
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Filminfos

Deutsche TV-Premiere: 06.12.2015 (3sat)
Russland ist reich an UNESCO-Weltkultur- und -naturerbestätten. Der Film unternimmt eine Reise zu diesen und erzählt ihre Geschichte. Von Moskau geht die Reise über Sankt Petersburg, weiter zu den Holzkirchen Kishi Podgosts, zu den ehemaligen Lagern auf den Solowetzky Inseln, zum Kloster Sergijew Possad und in die Kleinstädte Wladimir und Susdal. Die UNESCO hat den Kreml und den Roten Platz in Moskau zum Welterbe erklärt. Auf den Kreml mit seinen unzähligen Kirchen, prächtigen Palästen und der Schatzkammer richten sich immer noch die Blicke der Welt. Fürst Yuri aus Suzdal ließ im 11. Jahrhundert auf einem Hügel über der Moskwa eine Jagdhütte errichten. Aus dieser Hütte erwuchs die Festung Russlands, der Kreml. Es gibt ein russisches Sprichwort das lautet: "Über der Stadt ist der Kreml, über dem Kreml nur Gott." Das Wahrzeichen des Roten Platzes ist die Basiliuskathedrale. Sie erinnert an das Trauma Russlands, den Mongolensturm. Als Denkmal für den Sieg über die Mongolen ließ Iwan der Schreckliche diese Kirche erbauen. 8 Tage dauerte der entscheidende Kampf, für jeden Schlachttag wurde um den Hauptturm eine Kapelle errichtet.
Sankt Petersburg musste oft seinen Namen wechseln. Nach der Russischen Revolution hieß sie Petrograd. Nach Lenins Tod, Leningrad. Bis 1991 das Volk abstimmen durfte und den alten Namen wieder aufleben ließ. Max Moor erinnert in dem Film an den Mythos der Stadtgründung. Dort wo die Newa in die Ostsee mündet, suchte an einem nebligen Frühjahrstag im Jahr 1703 ein russisches Reitertrüppchen eine geeignete Stelle an der man für den Krieg gegen Schweden einen Hafen und eine Festung erbauen könne.
Für den Zaren war dieses Sumpfgebiet ein Bild der Verheißung. Mit seinem Bajonett schnitt er zwei Streifen Torf aus dem Boden, legte sie in Kreuzform übereinander und sprach: "Hier soll eine Stadt entstehen." Für die künftige Hauptstadt des größten Landes Europas hätte es keinen weniger geeigneten Ort geben können. Dennoch, an dieser Flussmündung entstand innerhalb von wenigen Jahren eine Stadt. 250 000 Leibeigene und Soldaten schufteten rund um die Uhr, um sie zu erbauen. Als Sankt Petersburg schließlich fertig war, wirkte sie wie eine Zauberstadt. Alles an ihr schien so glanzvoll, dass die Menschen sie schon bald mythisch überhöhten.
Peter der Große wollte ein "Fenster zum Westen". Nur so könne sich im rückständigen Russland Kunst und Zivilisation entwickeln. In Amsterdam hatte der Zar als Zimmermann gearbeitet und dabei erfahren, was Modernität bedeutet. Deshalb sollte seine neue Stadt eine Hafenstadt sein mit Kanälen und Brücken. Das heutige Bild von St. Petersburg ist ein Mix aus Barock, Rokoko und Klassizismus.
Viele russische Adelige idealisierten das Bauernleben. Wie dieses Bauernleben einmal ausgesehen hat, das kann man auf der Insel Kishi Podgost im Onegasee sehen. Vielleicht ist hier die viel beschworene "russische Seele" ganz bei sich. Die Kirchen auf Kishi sind aus Holz. Wie viel wurde nicht sinniert und gedichtet über den Zusammenhang von Holz und russischer Seele. Holz, das Warme.
Holz, das Starke, woran man sich stoßen aber nicht wirklich verletzen kann. Mit ihren 22 Holzkuppeln ist die Verklärungskirche der kühnste erhaltene Holzbau Russlands. Der Innenraum wird seit Ewigkeiten restauriert. Weit über die Hälfte der Balken ist völlig morsch. Ohne ein Gerüst würde die Kirche einstürzen. Sie ist ein Weltkulturerbe.
Der Pfarrer würde sie trotzdem am liebsten abreißen. "Einfach auseinander nehmen und neu aufbauen. Kommt es auf das alte Holz an", meint er. "Nein. Auf den Glauben kommt es an." Aber jeder Tourist zahlt 12 Dollar Eintritt, und werden diese Touristen auch noch kommen, wenn die Kirche neu ist? Fjodor Dostojewski schrieb einmal "Ich glaube, das wesentlichste geistige Bedürfnis des russischen Volkes ist das Bedürfnis, immer und unaufhörlich zu leiden. Mit diesem Lechzen nach Leid scheint es von jeher infiziert zu sein.
Das russische Volk findet in seinem Leiden gleichsam Genuss." Diese russische Neigung zur Schwermut ist nach dem Philosophen Berdjajew das Ergebnis von historischen Ereignissen. In den Geschichtsbüchern kaum eines anderen Landes findet man eine derartige Anhäufung von Gräueln. Angefangen im Mittelalter mit der gnadenlosen Unterjochung durch die Tataren, über den erbarmungslosen Despotismus der Kirche und Zarentum bis hin zur lähmenden und bleischweren Atmosphäre auch geistiger Unterdrückung unter Stalin. An diese Leidenszeit erinnern die Solowetzky Inseln. Hier war das erste große Häftlingslager nach der russischen Revolution, das Modell des sowjetischen Lagersystems. Als Alexander Solschenizyn den Begriff Archipel Gulag prägt, dachte er dabei an den Archipel Solowki.
Die Religion spielte in Russland immer eine große Rolle. All seine Dichter des 19. Jahrhunderts fanden im Laufe ihres Lebens zur Kirche. Zu einer Kirche, die sich immer schon dem Zaren unterworfen hat. Seine Autorität durchzusetzen und zu bestätigen das war die Aufgabe des Klerus. Staatliche Erlasse wurden verkündet von der Kanzel herab, die Kirche übernahm auch staatliche Verwaltungsaufgaben und sie war in aller Regel auch zuverlässiger Spitzel.
So manches Beichtgeheimnis landete bei der Polizei. Die Kirche sorgte dafür, dass die Untertanen sich nicht auflehnten. So schrieb einer der Mitbegründer des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad: "Gehorsam bedeutet, dass man auf jegliches Argumentieren verzichtet, angesichts alles überstrahlender Vernunft". Demütige Untertanen lassen sich nun mal leichter regieren. In Sergijew Possad, Russlands bekanntestem Kloster, zeigt sich aber auch, wie tief der Glaube in Russland noch immer sitzt und dass das Dreifaltigkeitskloster, wie andere Klöster und Kirchen in Russland auch, kein Denkmal sondern ein lebendiges Heiligtum der russisch-orthodoxen Christen ist. In Wladimir steht die älteste erhaltene Kirche Russlands, "Maria Schutz und Fürbitte", 1165 gebaut.
Ganz in der Nähe liegt Susdal, 180 Kilometer von Moskau entfernt und heute eine Kleinstadt, in der die Zeit still zu stehen scheint. Zur Zarenzeit mussten auf den Feldern fast sechstausend Bauern Fronarbeit leisten. Sie arbeiteten für die Klöster von Susdal. Fron und Feste, Tage und Jahre - das ganze Leben war im alten Russland nach dem Heiligenkalender geordnet. 988 nahmen die vereinigten Stämme der Rus das orthodoxe Christentum an. Diese Stämme bildeten später Russland.
(3sat)
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