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4

Grand concert Camille Saint-Saëns

F, 2021

Camera Lucida
  • 4 Fans
  • Wertung0 138671noch keine Wertungeigene: -

Filminfos

Die Besetzung dieser 1886 komponierten Sinfonie ist beeindruckend: Zusätzlich zu einem vollzähligen Sinfonie-Orchester führte Saint-Saëns einen Orgelpart und einen Klavierpart zu vier Händen in seine Partitur ein. Das Orchestre National de France beansprucht die gesamte Bühnenfläche des Sendesaals. Oben thront die imposante Orgel von Radio France, eine der nur drei Saalorgeln Frankreichs. Den Orgelpart spielt Olivier Latry, Titularorganist an der Großen Orgel der Kathedrale Notre-Dame de Paris. Die Orgel tritt hier nicht solo auf, sondern ist ein Orchesterinstrument unter vielen. Daher wird das Werk im Französischen treffend Sinfonie "mit Orgel" genannt (nicht "für" Orgel). Sie besteht "offiziell" aus zwei Sätzen. Da diese jedoch untereinander klar zweigeteilt sind, ähnelt sie vom Aufbau her einer traditionellen Sinfonie (zuerst ein schneller Teil, dann ein langsamer, dann wieder ein schneller, gefolgt vom Schlussteil). Bei genauem Hinhören hat man den Eindruck, das Werk werde von einem fast durchgehenden Thema strukturiert: den ersten Noten des "Dies irae", das so viele Komponisten der Romantik faszinierte (Liszt und natürlich Berlioz in "La Sinfonie Fantastique"). Dieses vielfältig variierte Thema mischt sich überall ein und bildet die Grundlage für den größten Teil des melodischen Materials. Das Werk ist vielgestaltig, intim oder leidenschaftlich, jedenfalls immer überraschend. Als Zugabe spielt das Orchester einen Auszug aus Saint-Saënsʼ Sinfonie Nr.
2 a-Moll op. 55 mit ihrem kurzen ländlichen Thema, das von den Saiten- zu den Holzblasinstrumenten wandert. Hier geht es heiterer und gelassener zu, und der Übergang der französischen Musik vom Klassizismus zur Moderne zeichnet sich schon ab. An der Spitze des Orchestre National de France steht Cristian Măcelaru. Er pflegt einen spielerischen Umgang mit Kontrasten und arbeitet sehr präzise, womit er sich wohltuend vom bombastischen Stil mancher Kollegen unterscheidet. So lässt er die Modernität des Komponisten hervortreten und schenkt Saint-Saëns zu dessen 100. Todestag ein gelungenes Comeback! Das Konzert wurde am 15.12.2021 zum 100. Todestag von Camille Saint-Saëns bei Radio France aufgezeichnet.
(arte)
Länge: ca. 43 min.
Offizieller Kinostart: 20.02.2022
Deutsche TV-Premiere: 27.02.2022 (arte)

im Fernsehen

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