Im Schwäbischen Donaumoos

Das Schwäbische Donaumoos ist die größte Niedermoorlandschaft Süddeutschlands. Doch vor über 200 Jahren musste sie einer Kulturlandschaft weichen. Mit fatalen Folgen. Nun lernt man daraus. Zwar wurde ein kleiner Teilbereich unter Naturschutz gestellt. Doch die Trockenlegung führte auch dort zur Versteppung. Vor einigen Jahren wurden von Naturschützern Reste des Ursumpfs "wiederbelebt". Mit Erfolg: Frühere Moorbewohner wie der Kranich kehren zurück. 4.00 Uhr früh im Schwäbischen Donaumoos - das erste Licht dringt durch den Morgennebel. Schon seit zwei Stunden harren die Naturfilmer Ilona Riehl und Günther Bludszuweit mit der Kamera auf einer Jagdkanzel aus und hoffen, Aufnahmen vom Fuchs zu bekommen. Da geschieht etwas Unglaubliches: Wie Trompetenstöße schallen die Balzrufe des Kranichs durch die Landschaft. Sofort ist den Filmemachern klar, dass der Kranich als Symbol wilder Moorlandschaften in ihrer Dokumentation eine besondere Rolle spielen wird - als Beispiel für den erstaunlichen Wandel dieser außergewöhnlichen Moorlandschaft. Den ebenso beharrlichen wie behutsamen Naturfilmern sind im Schwäbischen Donaumoos weitere seltene Aufnahmen von Tieren gelungen, die anderenorts kaum noch zu finden sind: So konnten sie den Sängerwettstreit zwischen dem seltenen Blaukehlchen und einer Bekassine festhalten. Auch das sehr scheue Tüpfelsumpfhuhn wagte einen kurzen Auftritt vor der Kamera. Ein wahrer Champion im Dauersingen ist der Feldschwirl - auch das stellt ihr Film unter Beweis. Die Musik, die Büdi Siebert eigens zu diesem Film komponiert hat, bringt die Verwandlungskünste einer Libellenlarve besonders zur Geltung, und ein Hermelin, der mäusejagend im Takt der Musik über die Mooswiesen swingt, wird zum Filmstar. Wenn zu guter Letzt der Kranich einen Landler zu tanzen scheint, möchte man hoffen, dass sich im Schwäbischen Donaumoos noch weitere Bereiche wieder in ein lebendiges Moor verwandeln dürfen.