Originalpremiere: 1999
19.07.2001
FSK 12
Das kinderlose Ehepaar Meir und Rivka liebt sich zwar, doch der Rabbi drängt darauf, dass sich Meir eine jüngere, fruchtbare Frau nimmt. Rivkas aufmüpfige Schwester Malka dagegen ist in den Musiker Yaakov verliebt, willigt aber schliesslich doch in die Hochzeit mit dem fanatischen Yossef ein. In formal reduzierten Bildern erzählt der israelische Filmemacher Amos Gitai in «Kadosh» von einer tragischen Liebesgeschichte im Milieu ultraorthodoxer Juden. Amos Gitai wird am diesjährigen Filmfestival Locarno mit dem Ehrenleoparden ausgezeichnet. Im Jerusalemer Quartier Mea Shearim leben ultraorthodoxe Juden streng nach den Regeln der Thora. Rivka (Yaël Abecassis) ist seit zehn Jahren mit Meir (Yoram Hattab) verheiratet. Die beiden lieben sich, doch ihre Ehe ist kinderlos geblieben. In den Augen der streng religiösen Gemeinschaft fehlt ihnen damit der Segen Gottes. Da im orthodoxen Weltbild nur Frauen unfruchtbar sein können, drängt der Rabbi Meir, sich eine neue, junge Frau zu suchen. Meir sträubt sich erst, doch kann er auch nicht mehr mit Rivka schlafen, denn nur die Möglichkeit einer Schwangerschaft rechtfertigt die Sexualität. Rivkas aufmüpfige jüngere Schwester Malka (Meitel Barda) ist in den Musiker Yaakov (Sami Huri) verliebt; dieser wurde jedoch aus der Gemeinde ausgestossen, weil er im Libanon Militärdienst geleistet hat. Auf Druck des Rabbis und unter Zureden Rivkas willigt Malka schliesslich ein, den religiösen Fanatiker Yossef (Uri Ran-Klausner) zu heiraten. Sie ist aber zutiefst unglücklich in dieser Ehe.
(SRF)