Kalte Heimat

Zwischen Weichsel und Memel liegt das ehemalige Ostpreußen. Der nördlichste Teil ist heute eine russische Exklave zwischen Polen und Litauen, genannt „Kaliningradskaja Oblast“, das Königsberger Gebiet. Jahrzehnte lang durfte kein Ausländer diesen Landstrich betreten. Die politischen Veränderungen zu Beginn der 90er Jahre haben aber auch diese Mauer fallen lassen. Regisseur Volker Koepp und sein Team begaben sich für ihren Film "Kalte Heimat" auf eine Zeitreise in das Königsberger Gebiet.
Was zum Fleck auf der politischen Landkarte zusammengeschrumpft war, fernab, und eigentlich unbekannt, das wird in „Kalte Heimat“ zur belebten Landschaft unter einem weiten Himmel, getränkt von einer mörderischen Vergangenheit, windzerzaust und heute bewohnt von Menschen, die aus allen Himmelsrichtungen hier gestrandet sind. Nur noch wenige Deutsche sind geblieben. Koepp: „Die von uns beschriebene Gegend ist heute ein Bild für die Wanderungen und Fluchtbewegungen der Völker in diesem Jahrhundert - bis in die Gegenwart.“
Lebensgeschichten werden erzählt, es wird gesungen, gearbeitet und nachgedacht. Die Jahreszeiten sind zu sehen und die Stille der Landschaft ist zu hören.
„Kalte Heimat“, zweieinhalb Stunden lang, ist ein sinnlicher Film - und zugleich ein philosophischer Diskurs über Erdgebundenheit, Lebenskraft und - Lust abseits von Luxus und Stress. Ein Film, der nach der Vergangenheit fragt, die Gegenwart zeigt und auf die Zukunft verweist.