Deutsche TV-Premiere: 19.09.2011 (arte)
Im Gegensatz zu den Helden Horváths leben die Protagonisten des Theaterfilms in veränderten Lebensumständen. Arm zu sein ist heute nicht allein eine Frage von materiellem Besitz. Was bedeutet es, in Zeiten der Krise auch noch das Letzte zu verlieren: die Liebe und die Selbstachtung? Schauplatz ist das Jubiläums-Oktoberfest 2010. Kasimir und Karoline sind in der Gegenwart angekommen. Kasimir, Kfz-Elektriker vom Fließband eines großen Autokonzerns, wurde entlassen. Sein Job wurde nach Tschechien verlagert. Für Kasimir ist keine gesicherte Zukunft mehr am Horizont. Und das schlägt ihm nicht nur aufs Gemüt, das schlägt ihm direkt auf die Potenz. Kein Job und kein Sex. Seine Beziehung geht den Bach runter, dabei war alles so prima. Eigene vier Wände, Flachbildfernseher und eine Dauerkarte fürs Augustinerzelt. Karoline hat Glück. Aus der Lehrstelle wurde eine Festanstellung in der urologischen Praxis in Sendling. Und nun sucht sie nach einem Plan vom Leben. Eine "leere Festplatte" ist sie noch, aber voller Sehnsucht. Nach was? Nach etwas, dass man vom Gehalt nicht kaufen kann, etwas Höherem? "Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich, aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter als wäre man nie dabei gewesen", argwöhnt Karoline. Kasimir hat keine Ahnung, was in ihr vorgeht. Dabei sucht Karoline nach einem Vorbild, etwas oder jemanden, dem sie sich hingeben kann. Vertrauen kann. Bedingungslos. Kasimir ist es jedenfalls nicht. Dabei ist bei Karoline noch alles möglich. Das Oben und das Unten.
(arte)