Originalpremiere: 16.10.2002
Deutsche TV-Premiere: 03.03.2007 (3sat)
Um ein Porträt des legendären Meisterregisseurs Stanley Kubrick zu unterfüttern, sucht der Dokumentarfilmer William Karel dessen Witwe Christiane, geb. Harlan, auf dem Landsitz der Familie auf. Beim Durchforsten des privaten Kubrick-Archivs fällt ihm ein Dokument der NASA mit der Aufschrift "streng geheim" in die Hände - ein Dokument, das ein gigantisches Täuschungsmanöver aufdeckt: von Nixon, Kissinger, der NASA und der CIA mit Hilfe von Stanley Kubrick durchgeführt. Da die Nixon-Regierung das Scheitern der Apollo-11-Mission befürchtet, deren Erfolg ihr innen- und außenpolitisches Überleben garantieren sollte, trat man an Kubrick heran, um im Notfall öffentlichkeitswirksames Material für die Medien in der Hinterhand zu haben. Kubrick, der sich gerade in der Schlussphase der Produktion von "2001: Odyssee im Weltraum" befand, stellte nicht nur sein "Weltall" zur Verfügung, sondern inszenierte unter strengster Geheimhaltung am Set seines Films die Mondlandung mit Regierungsbeamten, die sich nicht nur zu absoluter Geheimhaltung verpflichten mussten, sondern auch aus ihrem alten Leben zu verschwinden hatten. Als Gegenleistung für seine Dienste bekam Kubrick von der NASA die Kamera mit dem schnellsten Objektiv der Welt geliehen, das auch in der Dunkelheit "sehen" konnte, um seine legendären, ausschließlich von Kerzenlicht ausgeleuchteten Szenen von "Barry Lyndon" überhaupt filmen zu können. Alles klappte nach Maß, doch nach der geglückten "Apollo-11-Mission", für die Kubricks Film die Bilder geliefert hatte, wurde Nixon paranoid. Er befürchtete die Aufdeckung der Täuschung durch redselige Mitwirkende. Zum Entsetzen seiner Mitverschwörer befahl er die Liquidierung aller an den Dreharbeiten beteiligten Regierungsbeamten. Kubrick zog sich augenblicklich nach England zurück und verließ seinen wehrhaft geschützten Landsitz bis zu seinem Tod nicht mehr. Die Mittäter wurden von der CIA aufgespürt und getötet. Zu dem ungeheuerlichen Geschehen äußern sich u. a. als prominente Zeitzeugen in Person: Der Apollo-11-Astronaut Edwin Aldrin und seine Ehefrau Lois Aldrin, US-Sicherheitsberater und US-Außenminister Henry Kissinger und sein Mitarbeiter Lawrence Eagleburger, der NASA-Ausbilder Farouk El-Baz, der NATO-Oberbefehlshaber in Europa Alexander Haig, der frühere CIA-Chef Richard Helms, der damalige Berater von Nixon und spätere Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der Sonderbotschafter der Nixon-Regierung und spätere stellvertretende Direktor des CIA Vernon Walters, Jan Harlan, der Schwager und langjährige Produzent Stanley Kubricks sowie Ehefrau Christiane Kubrick.
(One)
"Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" ist keine gewöhnliche Dokumentation. Der Regisseur will den Zuschauer informieren und unterhalten, ihn aber auch wachrütteln und ihm bewusstmachen, dass das Fernsehen ihm übel mitspielen kann - ob nun beabsichtigt oder nicht. Doch am Ende des Films löst sich das Rätsel. William Karel wurde 2003 mit dem Adolf-Grimme-Preis für seine Dokumentation über die Mondladung, "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" ausgezeichnet.
(arte)