2030 sollen in Bayern 30 Prozent der Landwirte Biobauern sein. So will es das neue Artenschutzgesetz. Was bedeutet das für die Zeit während und nach Corona? Ist die Agrarwende noch die richtige Antwort auf den Wunsch nach mehr Selbstversorgung nach der Krise? Karsten Kuhlmey ist Koch in der Jugendherberge in Garmisch-Partenkirchen und hat den Auftrag, seine Küche zunehmend auf Bio umzustellen. Das macht er gerne, sieht sich jedoch mit einer Menge unerwarteter Probleme konfrontiert: Sein Lager muss unstrukturiert werden, die Gebinde der Biolebensmittel sind zu klein, Lieferanten fallen aus. Und schließlich zwingt ihn die Corona-Krise zu einer Zwangspause. Das Filmteam begleitet ihn auf der Suche nach Lösungen. Auch für Biobauer Christoph Reiner ist das Wagnis der Umstellung groß. Bleiben die Preise stabil? Wie wird er ohne Spritzmittel mit den Unkräutern fertig? Wie reagieren die Verbraucher, jetzt, wo viele den Gürtel enger schnallen müssen? Und was, wenn die Ernte um die Hälfte geringer ausfällt? Gerade in Zeiten der Corona-Krise werden der Wunsch und der Bedarf nach mehr regionaler Selbstversorgung größer. Kann der Bio-Anbau das überhaupt leisten? Christoph Reiner setzt dabei auch auf Künstliche Intelligenz auf dem Acker. Der Film zeigt: Mit dem Artenschutzgesetz gibt die Politik ambitionierte Vorgaben, aber es fehlt an Unterstützung. Bisher hängt die Umsetzung hauptsächlich vom Engagement vieler Einzelner ab.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 75 min.
Deutsche TV-Premiere: 03.06.2020 (BR)
gezeigt bei: BR Story (D, 2016)