Originalpremiere: 1974
FSK 6
Jahrelang hat Angelika Minhoff für ihren vielbeschäftigten Schauspielergatten das Mädchen für alles gespielt. Jetzt drängt es sie nach einer Beschäftigung, die ihr wirkliche Anerkennung und Befriedigung verschafft. Doch nach so langer Pause empfängt man die attraktive Frau in der Arbeitswelt nicht gerade mit offenen Armen, zumal Angelika Minhoff es sich mangels anderer Erfahrungen in den Kopf gesetzt hat, ausgerechnet als Kraftfahrerin ihr Glück zu suchen. Hämische Bemerkungen und skeptische Blicke der Kollegen sind garantiert. Daheim muss sich der Ehemann nun um so profane Dinge wie Kind und Haushalt kümmern, alle Proteste sind vergeblich. Während Minhoff zunehmend unter offenkundiger Vernachlässigung durch seine Frau leidet, wissen ihre Kollegen bald die Fürsorge und das Verständnis ihrer weiblichen Verstärkung zu schätzen. Zu guter Letzt entdeckt auch noch Direktor Bellmann sein Herz für die Frauenförderung. Als der Cheffahrer in den Ruhestand geht, soll Angelika seine Nachfolgerin werden. Regisseur Klaus Gendries und Autor Klaus Poche erzählen mit "Mein lieber Mann und ich" eine feinsinnig-heitere Geschichte, die das offizielle Bild der Rolle der Frau in der ehemaligen DDR mit Ironie auf den Kopf stellt und neben der Frage nach der Emanzipation auch die ganze Bandbreite männlicher Vorurteile aufblättert. Mit Angelica Domröse wurde die weibliche Hauptrolle in dieser ungewöhnlichen Komödie mit einer der bekanntesten und besten Schauspielerinnen der damaligen DDR besetzt. Die unzufriedene, sich emanzipierende Ehefrau wird von ihr herausragend verkörpert. Daneben glänzt Klaus Piontek als Schauspielergatte, der mit den Ambitionen seiner Frau (noch) wenig anfangen kann. Hochkarätig besetzt sind auch die weiteren Rollen, u.a. mit Rolf Hoppe, Michael Gwisdek, Martin Trettau und Käthe Reichel. Gedreht wurde "Mein lieber Mann und ich" in Ost-Berlin und Leipzig. Die Erstausstrahlung war am 5. Januar 1975 im 1. Programm des Fernsehens der DDR. Am nächsten Samstag, 02.03., 20:15 Uhr, präsentiert Ulli Zelle den komödiantischen Musikfilm "Maxe Baumann aus Berlin" (DDR, 1987) mit Publikumsliebling Gerd E. Schäfer in der Hauptrolle und im Anschluss den Tele-Lotto Kurzkrimi "Schmidchen klärt auf: Der Einbruch" (DDR, 1972) - ein selten gezeigter und wiederentdeckter "Archiv-Schatz" mit Gerd E. Schäfer und Hans-Joachim Preil.
(rbb)