Deutsche TV-Premiere: 26.08.2012 (ZDF)
Die Olympischen Spiele 1972 in München waren weit mehr als ein reines Sportereignis. Heitere Spiele sollten es werden, die der Welt drei Jahrzehnte nach Kriegsende ein neues Deutschland präsentieren - ein unbeschwertes, gastfreundliches und friedfertiges Land. Lässigkeit wurde demonstrativ groß geschrieben: Die Menschen konnten ein Stadion ohne Leibesvisitation betreten und mit Handgepäck undurchleuchtet in ein Flugzeug gelangen. Sicherheitskräfte wandelten ohne Schusswaffen mit modischem Outfit durchs Gelände. Mit dem neuen Lieblingsspielzeug der jungen Generation, der Super-8-Kamera, wurde alles genauestens im Bild festgehalten: Bilder aus Münchens Boomzeit, als sich die Stadt auf 122 olympische Mannschaften vorbereitete, ganze Stadtteile aus dem Boden schossen und erste U-Bahnen eröffnet wurden. Die Filmaufnahmen von Münchner Bürgern und Besuchern sind nicht nur individuelle Momentaufnahmen; sie spiegeln auch die Stimmung einer Stadt im Ausnahmezustand und zeigen die Olympischen Spiele aus einer bislang unbekannten Perspektive. Als der Traum von den heiteren Spielen mit der Geiselnahme und Ermordung der jüdischen Athleten zerbricht, sind es ihre Filme, die Schock und Trauer der Menschen unmittelbar dokumentieren. Amateurfilmer und Zeitzeugen aus Deutschland und Israel kommentieren das Geschehen von damals.
(ZDF)
gezeigt bei: Terra X History (D, 2000)