Verurteilte Sexualstraftäter sind in den USA auf Lebenszeit gebrandmarkt. In den meisten Bundesstaaten dürfen sie keine Wohnung beziehen, wenn sich im Umkreis von 300 Metern eine Einrichtung befindet, die regelmäßig von Kindern besucht wird. Viele von ihnen leben daher unter Brücken oder einfach im Wald. 1990 gründete die Mutter eines Sexualstraftäters in Florida den Trailerpark "Florida Justice Transitions", weil ihr Sohn nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis keine Wohnung fand. Heute leben 120 Menschen in der Siedlung, die kostengünstige Unterkünfte und Resozialisierungsprogramme für verurteilte Sexualstraftäter bietet. Im Volksmund wird sie nur "Pervert Park" genannt … Die Bandbreite der Taten ihrer Bewohner ist groß und reicht von einfachen Vergehen bis zu schweren Verbrechen. Die Dokumentation begleitet vier Bewohner aus verschiedenen Altersgruppen und mit ganz unterschiedlichen Schicksalen: Bill, Jamie, Tracy und Patrick versuchen jeder auf seine Art, ihre Vergangenheit und ihr jetziges Leben zu bewältigen. Einige erzählen ihre Geschichte hier zum ersten Mal ein Wechselbad der Gefühle für die Protagonisten wie für den Zuschauer, der schwankt zwischen Mitgefühl und Zorn angesichts der grausamen Taten gegenüber Kindern. "Pervert Park" ist ein Film über Menschen, die niemand zum Nachbarn haben will. Er begleitet die Straftäter in ihrem Alltag im Trailerpark, gibt Einblicke in ihre familiären Hintergründe und zeigt, wie sie sich um Wiedereingliederung in die Gesellschaft bemühen. Ohne die Täter in Schutz zu nehmen oder zu entschuldigen, stellt sie ein Justizsystem infrage, das Resozialisierung schwierig bis unmöglich macht.
(arte)
Länge: ca. 55 min.
Offizieller Kinostart Produktionsland: 20.05.2016 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 22.12.2017 (arte)