Originalpremiere: 07.09.1950
FSK 12
Um seine kapriziöse Freundin zu provozieren, die mit anderen Männern flirtet, zeigt ein junger Maler Interesse für eine junge Schwarzwaldschönheit, der er auf einem Maskenball begegnet. Der vor schöner Schwarzwaldkulisse gedrehte Film präsentiert eine opulente Mischung aus Musik- und Heimatfilm, die im Kino Rekorde brach. Der junge Maler Hans (Rudolf Prack) ist es leid, dass seine kapriziöse Freundin, Revuesängerin Malwine (Gretl Schörg), immer mit anderen Männern flirtet. Als sie sich auf einem Maskenball wieder nicht um ihn kümmert, entschließt er sich, sie zu verlassen, zumal er dort die als Schwarzwaldmädel verkleidete Sekretärin Bärbel (Sonja Ziemann) kennenlernt, die ihm sehr gefällt. Um seinen Entschluss in die Tat umzusetzen, reist er am nächsten Tag in den Schwarzwald, ohne zu wissen, dass er Bärbel dort treffen wird, weil sie für kurze Zeit ihre Tante (Trude Wilke-Rosswog) als Haushälterin bei Domkapellmeister Römer (Paul Hörbiger) vertritt. Hans wird von seinem Freund Richard (Walter Müller) begleitet, der ihn mit Malwine versöhnen will. Doch Hans lässt sich nicht umstimmen. Malwine tröstet sich schnell und findet schließlich mit ihrem langjährigen Gesangspartner Richard zusammen, der nun keine Bedenken mehr haben muss, seinem Freund die Frau wegzuschnappen. Hans hat dagegen nicht sofort Erfolg bei Bärbel. Er fühlt sich zunächst von ihr zurückgesetzt, zumal sie mit dem nicht mehr ganz jungen Domkapellmeister, der sie verehrt, den Tanz beim Cäcilien-Fest eröffnet. Doch als es zu einer Aussprache kommt, steht ihrem gemeinsamen Glück nichts mehr im Weg. "Schwarzwaldmädel" entstand 1950 nach Motiven der gleichnamigen Operette von August Neidhart und Leon Jessel und war die erste deutsche Nachkriegsproduktion in Farbe. Mit diesem Film initiierte Regisseur Hans Deppe (1897-1969) den Heimatfilm der Nachkriegszeit. Nicht umsonst nannte man Deppe den "König des Heimatfilms", denn er drehte mit "Schwarzwaldmädel" und "Grün ist die Heide" (1951) die erfolgreichsten Filme der 1950er-Jahre. Zugleich war "Schwarzwaldmädel" das Debüt eines der beliebtesten Leinwandpaare der Nachkriegszeit: Sonja Ziemann und Rudolf Prack, die in den Jahren 1950 und 1951 noch in drei weiteren Filmen zu sehen waren.
(3sat)