Originalpremiere: 2012
20.Deutsche TV-Premiere: 30.07.2014 (Sky Cinema)
FSK 6
Musikalisch mitreißender Cannes-Festivalhit nach einer wahren Geschichte: 1968 verändert sich die Welt der Schwestern Gail (Deborah Mailman), Julie (Jessica Mauboy) und Cynthia (Miranda Tappsel) sowie ihrer Cousine Kay (Shary Sebbens). Als Aborigines leiden sie in ihrer australischen Heimat unter Rassismus, als Sängerinnen erleben sie im Ausland Anerkennung. Dank dem Musiker Dave Lovelace (Chris O'Dowd) entdecken sie als Girlband den Soul. "90 Prozent aller Musikaufnahmen sind Müll", deklamiert der Conférencier mit einem leichten Lallen in der Stimme, "die anderen zehn Prozent sind Soul!" Die Mädchen von den Cummeragunja Songbirds haben mit einem herzergreifenden Countrysong bei seiner Talentshow verloren - weil sie Aborigines sind und das Publikum rassistisch. Man merkt schon: Soul ist mehr als nur der Soundtrack zu dem im Jahr 1968 spielenden australischen Film "The Sapphires". Dave Lovelace, ein abgerissener Provinz-Talentsucher, wird der Manager der Aborigine-Sängerinnen und formt sie um zu einer Soul-Girlgroup. Anfangs gibt es aber noch allerhand Rangeleien und Eifersüchteleien unter den Schwestern. Zum Beispiel mit Kay (Shari Sebbens), die in einer Adoptivfamilie als "Weiße" aufwuchs. Weil sie sich hochnäsig gegenüber ihren Cousinen gab, wie eine Rückblende zeigt, hat besonders die älteste, Gail (Deborah Mailman), anfangs Vorbehalte, Kay in ihre Gesangsgruppe aufzunehmen. Doch die gemeinsame Liebe zum Gesang räumt die Vorbehalte schließlich aus. So reist also die Girlgroup mit vier Sängerinnen nach Vietnam ohne zu ahnen, was sie dort bei den amerikanischen GIs erwartet: die Schrecken des Krieges aber auch musikalische Triumphe. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte aus den 1960er-Jahren einer gleichnamigen australischen Girlgroup. Sie ist inspiriert von Erzählungen der Mutter von Drehbuchautor Tony Briggs, der über die Aborigine-Girlgroup in Vietnam zunächst ein Theaterstück schrieb, das 2004 Premiere hatte. Briggs' Mutter, Laurel Robinson, hatte mit zwei Cousinen eine Mädchenband namens "The Sapphires", und sie war auch in Vietnam als Sängerin einer Maori-Band. Regisseur Wayne Blair, selbst ein Aborigine, lässt seine australischen "Supremes", in die sich die Mädchen unter Dave Lovelaces Anleitung verwandeln, zusätzlich noch für zeittypische Konflikte stehen: Die Schwestern aus dem Reservat suchen in Melbourne ihre Cousine. Nach einer brutalen Praxis, die in Australien noch bis in die siebziger Jahre hinein herrschte, war sie als Kind aus der Aborigine-Gemeinschaft herausgerissen und zur Adoption freigegeben worden, weil ihre Haut heller war. Der Film war 2013 Gewinner der AACTA Awards und nominiert für die Goldene Kamera in Cannes 2012.
(BR Fernsehen)
