Weiterer Titel: Tropic Thunder - Director's Cut
Originalpremiere: 2008
18.09.2008
Deutsche TV-Premiere: 22.11.2009 (Sky Cinema)
FSK 16
Es geht drunter und drüber am Set des Kriegsfilms "Tropic Thunder", das ein großes Hollywood-Studio in Thailand dreht. Neben den außer Kontrolle geratenen Kosten sind es die kapriziösen Stars, die dem Regisseur Damien Cockburn das Leben zur Hölle machen. Von seinem Studioboss unter Druck gesetzt, greift Cockburn zu einem drastischen Mittel, um die Schauspieler zur Räson zu bringen: Er setzt sie mitten in einer echten Konfliktregion aus und überlässt sie ihrem Schicksal. Wieder ein verpatzter Drehtag am thailändischen Set des Vietnam-Spektakels "Tropic Thunder". Der Grund: Die Hauptdarsteller können sich nicht einigen, wer denn nun den dramatischen Weinkrampf zu absolvieren hat: Tugg Speedman, ein abgehalfterter Actionfilmstar, dem der aufwendige Kriegsstreifen als Comeback-Vehikel dienen soll - oder Kirk Lazarus, mehrfach Oscar-prämierter Charakterdarsteller aus Australien, der sich für die Rolle eines afroamerikanischen Armeeoffiziers seine Haut operativ schwarz einfärben ließ. Während die beiden noch debattieren, hängen ihre Ko-Stars, darunter der drogensüchtige Komiker Jeff Portnoy, der Hip-Hop-Künstler Alpa Chino und Nachwuchstalent Kevin Sandusky, in der Luft. Zu Hause in Hollywood ist Studioboss Les Grossman außer sich: Entweder der für den Film engagierte britische Regisseur Damien Cockburn bringt die Stars unter Kontrolle oder er ist gefeuert. In seiner Not hört Cockburn auf den Rat des für die Romanvorlage verantwortlichen Vietnam-Veteranen "Four Leaf" Tayback und setzt seine Darsteller im thailändischen Dschungel aus, um ihnen die Allüren auszutreiben. Leider geht dieses Vorhaben nach hinten los, denn die eitlen Hollywood-Stars geraten in das Territorium einer ganz realen und bis an die Zähne bewaffneten Bande. Gierige Agenten, cholerische Studiobosse und affektierte Schauspielstars, lächerliche Plot-Twists, aufgesetztes Pathos und sinnlose Actionszenen, umgesetzt als aufwendige Spezialeffekt-Orgien - nichts und niemand aus dem erprobten Inventar der US-Filmindustrie ist vor dem Hohn und Spott sicher, den der US-Schauspieler Ben Stiller in seiner Regiearbeit "Tropic Thunder" über Hollywood und dem Kriegsfilmgenre ausschüttet. Dabei zitiert sich Stiller mit leichter Hand durch die Filmgeschichte, erweist Klassikern wie "Apocalypse Now", "Platoon" und "Die durch die Hölle gehen" Hommage, während er sie veralbert und verpulvert obendrein gleich selbst ein 100-Millionen-Dollar-Budget. Besonderen Spaß machen dabei die zahlreichen Auftritte von Gaststars, zu denen Nick Nolte als halbirrer Vietnamveteran und Tom Cruise als cholerischer Studioboss zählen (Letzterer mit Halbglatze und im Fatsuit!). Neben Robert Downey jr. und dem Komiker Jack Black übernahm Ben Stiller selbst eine der Hauptrollen. Für seine brillante Darstellung des blasierten Schauspielstars Kirk Lazarus erhielt Downey jr. eine Golden-Globe- und eine Oscar-Nominierung. "Eine sarkastische Komödie über Hollywood, eine Parodie auf vieles, was auch kritischen Filmfreunden fast heilig ist: 'Tropic Thunder' ist eine der ambitioniertesten Produktionen dieses Sommers, und bei allem höheren Blödsinn auch ein ernsthafter Versuch, hinter die Macht der Klischees zu kommen. ... Die Qualitäten dieses durchgeknallten Experiments liegen denn auch eher im Detail, in den vielen subversiven Ideen, mit denen Ben Stiller seinen eigenen Film in ein Minenfeld verwandelt, das jeden Versuch einer sinnvollen Durchquerung vereitelt." (Bert Rebhandl, Berliner Zeitung, 18.09.2008)...
(BR Fernsehen)
"Tropic Thunder" ist eine herrlich überdrehte Actionkomödie über einen Trupp verhätschelter Hollywood-Stars, die glauben, in Vietnam mit versteckten Kameras einen Kriegsfilm zu drehen, und in die Hände wahrer Drogenbarone fallen. Regie führte Ben Stiller, der auch den Film mitproduzierte, eine der Hauptrollen übernahm und gemeinsam mit Justin Theroux sowie Etan Cohen das Drehbuch schrieb. Robert Downey jr. wurde 2009 für den Oscar und Golden Globe Award nominiert.
(Kabel Eins)