Originalpremiere: 2011
Deutsche TV-Premiere: 26.08.2020 (3sat)
Charlie ist, wie er aus einem Ratgeberbuch über Charaktertypen weiß, ein "Sitzer". Damit ist er natürlich nicht zufrieden. In seinen Träumen ist er prominent, muskulös und intellektuell. Vor allem träumt er davon, ein umschwärmter Rocksänger zu sein. Natürlich würde er all das gerne auch in der Realität haben. Und so lernt Charlie, dass auch ein "Sitzer" Anschluss finden, Freunde gewinnen und sogar Frauen ins Bett kriegen kann. Wenn er nur nett ist. Und nett ist Charlie. Nettsein kann er, weil es ihn nicht anstrengt. Nettsein ist sein Wesenskern. Das behütet ihn aber nicht davor, insgesamt drei Menschen den Tod zu bescheren - natürlich stets mit den besten Absichten und aus purem Ungeschick. Doch eines Tages biegt eine bizarre Verkettung von Umständen eine Haarnadelkurve in Charlies bisherigen Lebensweg, und sein großer Lebenstraum geht auf erstaunliche Weise in Erfüllung. Der Spielfilm "Wie man leben soll" ist, was man gemeinhin einen "Coming-of-age-Film" nennt - und zugleich eine kleine Zeitreise, ein Rückblick auf jene unwiederbringlich vom Leistungsdenken dahingeraffte Uni-Kultur, in der Zukunftsangst allenfalls ein Seminarthema und der Studienabschluss ein eher gefürchtetes, weil das gute Leben abschließendes, denn ein herbeigesehntes Ereignis war.
(3sat)