Martin Bishop wird von Firmen engagiert, um Lücken in deren Sicherheitssystemen aufzudecken. Bei einem Spezialauftrag für die Regierung holt ihn jedoch seine Vergangenheit ein. Vor mehr als 20 Jahren war der Hacker nämlich in kriminelle Machenschaften verwickelt. Nun steht er mit dem Rücken zur Wand. Um endlich von der Fahndungsliste gestrichen zu werden, bringt er sich und sein Team allerdings in größte Gefahr. Martin Bishop (Robert Redford) und sein Team haben Anfang der 90er Jahre ein lukratives Geschäftsmodell entwickelt. Im Auftrag von Banken und Firmen überprüfen sie mittels modernster Computertechnik deren Sicherheitssysteme. Dabei hat jedes Mitglied seine speziellen Fähigkeiten, meistens allerdings auch eine unrühmliche Vergangenheit. So hat Bishop zum Beispiel in jungen Jahren große Geldsummen online in bester Robin-Hood-Manier an "Bedürftige" verteilt. Nur zufällig entging er einer Festnahme, sein Freund Cosmo wanderte ins Gefängnis. Über 20 Jahre lebte Bishop unentdeckt unter falschen Namen, als eines Tages zwei NSA-Agenten auftauchen. Sie drohen, ihn auffliegen zu lassen, wenn er ihnen nicht einen kleinen Kasten besorgt. Dieser befindet sich im Besitz eines Mathematikers, der auf Kryptografie spezialisiert ist. Die Aussicht auf ein ruhiges Leben unter seinem richtigen Namen Martin Brice ist ein überzeugendes Argument. Da nebenbei noch eine stattliche Summe winkt, sind auch seine Freunde Donald Crease (Sidney Poitier), Irwin "Whistler" Emery (David Strathairn), Darren "Mother" Roskow (Dan Aykroyd) und Carl Arbogast (River Phoenix) mit von der Partie. Doch die Hacker erleben schon bald einige Überraschungen, unter anderem taucht Cosmo (Sir Ben Kingsley) plötzlich wieder auf. Der vermeintliche Routineauftrag entpuppt sich schnell als brisanter Fall von ungeahnten Ausmaßen, der das Team sogar in Lebensgefahr bringt. Robert Redford, Sidney Poitier, Dan Aykroyd, Sir Ben Kingsley, River Phoenix - nicht nur namentlich ist die Besetzung bis in die Nebenrollen großartig. Die Schauspieler überzeugen allesamt mit großer Spielfreude und sorgen dafür, dass sich die vielen ironischen Elemente perfekt in die Thrillerstory einfügen und nicht deplatziert wirken. Ob gewollt oder zufällig: Trotz rasant fortschreitender Entwicklung, aufgrund derer das technische Equipment des Films mittlerweile sehr archaisch anmutet, ist das Thema auch heute noch hochaktuell. Die Informationssicherheit hat in einer Welt, in der nahezu alles online abgewickelt wird, einen größeren Stellenwert denn je. Nicht nur private, sondern vor allem brisante politische oder wirtschaftliche Daten müssen vor unbefugten Zugriff geschützt werden. Dementsprechend sensibel wird das Thema gehandhabt, in vielen Ländern unterliegt die Kryptografie einem Exportbeschränkungsgesetz.
(ZDF)
Ein Cast der Superlative und eine packende gesellschaftskritische Story rund um das Thema Information und Computernetze unterhalten ihr Publikum heute genauso, wie Anfang der 90er-Jahre. Als Computerspezialist Martin startete Robert Redford mit diesem Film Anfang der 90er-Jahre wieder durch. Redford, der heute sowohl als Schauspieler wie auch als Regisseur zu den führenden Persönlichkeiten des amerikanischen Films gezählt wird, feierte seinen Durchbruch Ende der 60er-Jahre: Unter der Regie von George Roy Hill gab er 1969 in "Butch Cassidy und Sundance Kid" den verwegenen jungen Banditen Sundance Kid. Der Film kam bei der Kritik und beim Publikum extrem gut an - und Redford, der zuvor von vielen Kritikern als "bloß gutaussehend" abqualifiziert worden war, heimste für seine Leistung viel Lob ein. Mit seinem Filmpartner Paul Newman konnte der blonde Beau seinen Erfolg vier Jahre später sogar noch toppen. In der Komödie "Der Clou", agierten die beiden als Gaunerduo, das mit einem geschickt eingefädelten Wettbetrug einen Gangsterboss um ein Vermögen bringt. "Der Clou" heimste bei der Oscar-Verleihung 1974 sagenhafte sieben Oscars ein und katapultierte Redford endgültig in die erste Riege der Hollywood-Stars. Später glänzte er im Politthriller "Die Unbestechlichen" als unbeugsamer Journalist, verführt Meryl Streep im Melodram "Jenseits von Afrika" und mimte im Agententhriller "Spy Game" von 2001 einen alternden CIA-Mitarbeiter, der einen jungen Kollegen (Brad Pitt) aus chinesischer Gefangenschaft befreien will. 1980 gründete Robert Redford in seiner Heimat Utah das Sundance Institut, das er nach seiner Rolle in Butch Cassidy und Sundance Kid benannte. Ziel dieses Instituts ist die Förderung unabhängiger Filmemacher und ihrer Werke. Seit 1984 findet das jährliche Sundance Film Festival statt, das im Lauf der Jahre zum wichtigsten Treffpunkt der amerikanischen Independent-Regisseure wurde. Als sein ehemaliger Hacker-Kollege und Gegenspieler Cosmo überzeugt auch ein ganz großer Schauspielerstar, der sich hinter Redford keineswegs verstecken muss: Ben Kingsley. Der überwiegend auf tragische Figuren abonnierte Sohn eines indischen Arztes und einer russisch-jüdischen Schauspielerin brillierte im Kino nicht nur in Rollen historischer Persönlichkeiten wie Lenin oder Nazi-Jäger Simon Wiesenthal, sondern glänzte auch in Produktionen wie "Bugsy", "Schindlers Liste", "Der Tod und das Mädchen", "Sexy Beast" oder "Shutter Island". Ab Dezember 2013 ist Kingsley in "Der Medicus" zu sehen.
(Kabel Eins)
Länge: ca. 126 min.
Deutscher Kinostart: 28.01.1993
Original-Kinostart: 11.09.1992 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Phil Alden Robinson
- Drehbuch: Phil Alden Robinson, Lawrence Lasker, Walter F. Parkes
- Produktion: Lindsley Parsons Jr., Parkes, Lasker productions, Lawrence Lasker, Walter F. Parkes, William M. Elvin
- Produktionsfirma: Universal Pictures
- Musik: James Horner
- Kamera: John Lindley
- Schnitt: Tom Rolf
- Szenenbild: Dianne Wager
- Maske: Fred C. Blau Jr., Gary Liddiard
- Kostüme: Bernie Pollack
- Regieassistenz: Nandi Bowe, Kelly Cantley, Alan Edmisten, William M. Elvin, Glenn Randall Jr.
- Ton: Bill Baldwin, Milton C. Burrow, Neil Burrow, Scott Burrow, Willie D. Burton, Jay Kamen
- Spezialeffekte: Brett Bentley