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"Team Wallraff" deckt Missstände in Jobcentern auf

von Glenn Riedmeier in News national
(16.03.2015, 14.23 Uhr)
Neue Ausgabe heute Abend bei RTL
"Team Wallraff - Reporter undercover"
RTL/Stefan Gregorowius
"Team Wallraff" deckt Missstände in Jobcentern auf/RTL/Stefan Gregorowius

Heute Abend strahlt RTL um 21.15 Uhr eine neue Ausgabe seiner Reportagereihe  "Team Wallraff - Reporter undercover" aus. Damit das Team nicht vorzeitig aufflog, wurde aus nachvollziehbaren Gründen bis kurz vor der Ausstrahlung noch nicht verraten, worum es in der aktuellen Folge geht. Nun hat der Kölner Sender allerdings die Katze aus dem Sack gelassen und das Thema der heutigen Ausgabe bekanntgegeben.

Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und ein Reporterkollege dokumentieren erhebliche Missstände in deutschen Jobcentern und belegen mit ihren Recherchen, dass die Mitarbeiter wegen akuten Personalmangels und eines hohen Krankenstands oftmals hoffnungslos überfordert sind. Deshalb können viele ihrem Auftrag, Langzeitarbeitslose zu beraten und wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, kaum nachkommen - zu Lasten der Kunden und auch der Steuerzahler. Dadurch geraten betroffene Hartz IV-Empfänger in Existenznot, weil sich die Auszahlungen mitunter monatelang verzögern. Durch den Mitarbeitermangel wurden mitunter sogar Vorschriften umgangen.

Die Recherchen wurden im Sommer letzten Jahres aufgenommen. Ein RTL-Mitarbeiter erlebte getarnt als Praktikant mit, wie groß die Wut und der Stress der Mitarbeiter sind und wie dringend ihr Wunsch nach Veränderungen ist. Im Verlauf der Recherchen spricht der Reporter mit rund 30 Vermittlern, die nach eigenen Angaben jeweils einen Kundenstamm von 250 bis 500 Langzeitarbeitslosen betreuen müssen. Dies entspricht allerdings in keiner Weise den Vorgaben der Bundesagentur für Arbeit. Eigentlich sollte ein Arbeitsvermittler maximal 150 Kunden betreuen.

Darüber hinaus zeigt "Team Wallraff", mit welchen Mitteln Arbeitslosenstatistiken geschönt, sogar gelegentlich Akten vernichtet werden. Günter Wallraff erlebt mit, wie Hartz-IV-Empfänger in völlig sinnlose Maßnahmen gesteckt werden, und in Gesprächen mit ehemaligen Jobcenter-Mitarbeitern und bei der Bundesagentur erfährt er, wie konsequent ausgerechnet dort durch Zeitverträge das Prinzip des "Hire und Fire" angewandt wird. Eine Betroffene berichtet beispielsweise, dass sie 14 Mal befristet eingestellt und wieder vor die Tür gesetzt wurde.

"Was wir bei unseren Recherchen aufgedeckt haben, sind keineswegs Einzelfälle. Die Mitarbeiter der Jobcenter sind völlig überfordert mit ihrem Auftrag, Hartz IV-Empfänger qualifiziert und mit genügend Zeit zu beraten. Stattdessen werden mit Steuergeldern absurde und entwürdigende Maßnahmen durchgeführt, Statistiken geschönt und Mängel verwaltet. Die Politik ist jetzt gefordert und ich bin überzeugt, dass wir mit unseren Rechercheergebnissen eine klare Diskussionsgrundlage geschaffen haben", so Günter Wallraff.

Nach der um knapp 15 Minuten verlängerten "Team Wallraff"-Ausgabe sprechen Günter Wallraff und sein Kollege ab 22.30 Uhr auch in  "EXTRA - Das RTL-Magazin" über ihre Rechercheergebnisse.

"Team Wallraff" hat im vergangenen Jahr öffentliche Diskussionen ausgelöst. Vor allem die Zustände bei einem Franchisenehmer von Burger King sorgte für Schlagzeilen und weitreichende Konsequenzen. Auch aus Quotensicht konnte die Sendung durchweg überzeugen. Fortan wird das Format nicht mehr staffelweise, sondern "von Fall zu Fall" ausgestrahlt.


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Leserkommentare

  • LouZipher schrieb via tvforen.de am 17.03.2015, 19.35 Uhr:
    OO
    14 - mal ?
    Warum macht jemand sowas mit, außer unter Zwang - durch das Jobcenter. Da müsste man mal seitens der Politik eingreifen; aber wenn es für die Bevölkerung ist, dann ja nur, wenn es für Wahlen relevant ist ....
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 17.03.2015, 19.48 Uhr:
    LouZipher schrieb:
    OO
    14 - mal ?
    Warum macht jemand sowas mit, außer unter Zwang -
    durch das Jobcenter. Da müsste man mal seitens
    der Politik eingreifen; aber wenn es für die
    Bevölkerung ist, dann ja nur, wenn es für Wahlen
    relevant ist ....

    So ist das Leben, Lou, manche Entscheidungen sind nicht immer so frei wählbar wie es wünschenswert wäre.
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 17.03.2015, 19.51 Uhr:
    LouZipher schrieb:
    OO
    14 - mal ?
    Warum macht jemand sowas mit, außer unter Zwang -
    durch das Jobcenter. Da müsste man mal seitens
    der Politik eingreifen; aber wenn es für die
    Bevölkerung ist, dann ja nur, wenn es für Wahlen
    relevant ist ....
    Der Staat hätte da längst schon eingreifen müssen, aber solange die Statistiken stimmen und die Wirtschaft boomt wird das alles als Erfolg abgehakt, und das sind ja nur diese faulen Arbeitslosen, die da immer was zu meckern haben [Sarkasmus]. Deswegen bin ich froh, dass Wallraff das mal aufgegriffen hat. Da können dann hoffentlich auch die Politiker nicht mehr wegsehen. Was diese Jobcenter im Auftrag unseres Staates da veranstalten ist eines Rechtsstaates nicht würdig!
    Ich habe von einer Frau gelesen, die mit Krebs im KKH lag und die ein Attest eingereicht hatte, dass sie schwer krank war. Der wurden die Mittel gekürzt weil sie nicht zu einem Termin kommen konnte. Die Termine wurden schriftlich abgesagt, Freunde von ihr gaben persönlich die Atteste ab, aber es wurde mehrfach verschlampt. Bei Wallraff berichteten jetzt einige, dass manche Jobcenter Mitarbeiter ihre zuviele Arbeit dadurch erledigten, dass sie Briefe ungeöffnet in den Reißwolf steckten - so wird das bei der armen Frau dann wohl auch gewesen sein. Da rauft man sich doch die Haare!
    Bei Wallraff wurde auch gesagt, dass oft mit voller Absicht Leistungen vorenthalten werden, die die Leute sich dann einklagen müssen (meist mit Erfolg). Ein Staat der so seinen eigenen Gesetzen zuwider handelt, der von den Bürgern verlangt sich an die Gesetze zu halten, es aber selbst nicht tut.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 17.03.2015, 20.35 Uhr:
    Ja - das wurde leider von der Industrie und vor allen Dingen von den "Dienstleistler"(Versicherung) übernommen.
    Die Zahlen müssen ja stimmen - sonst nichts.
    Ja, das ist zeimlich pauschal und es werden auch die guten Mitarbeiter damit ins Boot genommen.
    Ich sehe aber keine andere Möglichkeit um meine Meinung sonst auszudrücken.
  • LouZipher schrieb via tvforen.de am 17.03.2015, 15.35 Uhr:
    Hey, das wäre aber ein megasicherer Job gewesen ;)
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 17.03.2015, 18.06 Uhr:
    LouZipher schrieb:
    Hey, das wäre aber ein megasicherer Job gewesen
    ;)
    Falls sich das auf linkin_parks Aussage bezieht, in der Doku wurde ein Beispiel einer Jobvermittlerin gezeigt, die 14 Mal entlassen und dann wieder eingestellt wurde. Also nichts mit megasicher.
  • streamingfan schrieb am 17.03.2015, 12.15 Uhr:
    Ich kenne einen Fall, da wurde einem Schwerbehinderten(100 Prozent), eine Stelle als Dachdecker angeboten. Den Mitarbeiter sollte man ganz dringend zum Amtsarzt schicken.
  • bugmenot schrieb am 16.03.2015, 21.04 Uhr:
    @LouZipher - Leider leben viele inklusive der für solch ein sozialfaschistisches System Verantwortlichen auf den Mond. Würden diejenigen, die das System verbrochen haben, nur 6 Monate lang als Betroffene vor oder hinter dem Tresen den Schwachsinn erleben, erleiden und ertragen müssen, würden sie vielleicht anders drüber denken. So feiert sich einer der Hauptverantwortlichen, der Bürgermeister von Hamburg, jetzt gerade wieder mit Wiederwahl und Olympia selbst. Diejenigen Fernsehsender, die die Demokratie durch Zwangsabgaben stärken sollen, widmen sich heute lieber dem Thema Mord bzw. Täuschung durch Werbung - das garantiert hohe Quoten und tut nicht weh.
  • Pippi schrieb via tvforen.de am 16.03.2015, 21.03 Uhr:
    Ja klar, die armen überforderten Sachbearbeiter.
    Warum sind die denn überfordert ?
    Weil sie nichts anderes im Sinn haben als "Dummfug" von Eingliederungsvereinbarungen als Textbaustein aus dem System zu ziehen.
    Das ist der Hauptgrund für Meldetermine.
    Haben die Reporter keine angeboten bekommen ?
    Menschen gibt es für die nicht. Nur Textbausteine, welche der Sachbearbeiter selbst nicht versteht.
    Mit dieser "Eingliederungsvereinbarungsseuche" verdient man sich dann Quoten bei seinem Brötchengeber und in der Agentur für Arbeit sitzen dann hochdotierte Erbsenzähler, welche dann wissenschaftlich arbeiten und Statistiken erstellen.
    In sehr vielen Fällen wird dann ein Eingliederungsverwaltungsakt erlassen, im Falle eine Eingliederungsvereinbarung wird nicht unterschrieben.
    Dieser geht dann in vielen Fällen vor das Sozialgericht und dort toben sich dann Richter daran aus.
    Weitere Beschäftigungstherapie für Richter. Alles aus Steuermitteln.
    Dann jammert man über eine Klageflut.
    Dazwischen verdienen sich ganz legal Anwälte ihr Geld und werden dann in der Öffentlichkeit herumgezerrt.
    Wirkliche Fälle von Betroffenen sollten an die Öffentlichkeit. Das traut sich keiner.
    Z.B. wenn jemand trotz Krankschreibung nicht zum Meldetermin kann und man startet dann noch während Erkrankung eine Kettensanktionierung. Menschenverachtend !
    Man träumt von einer sog. Wegeunfähigkeitsbescheinigung zusätzlich zu einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, wofür es keinerlei rechtliche Grundlage gibt.
    Der Sachbearbeiter ist mit solcher Macht ausgestattet und wirft erst einmal die Sanktionskeule.
    Ob es rechtens ist, damit vertreibt sich dann ein Richter die Zeit.
    Der möchte dann wissen, warum man krankgeschrieben war und möchte Befundberichte der behandelnden Ärzte. Früher haben das medizinische Gutachter festgestellt und dann könnte ein Richter aufgrund von Gutachten entscheiden.
    Heute spart man sich Gutachter und ein Richter maßt sich den medizinischen Gutachter an, dann im nachhinein zu beurteilen, ob jemand zu einem Meldetermin in der Vergangenheit wegeunfähig war.
    Vielleicht gehen Erwerbslose künftig noch zur Blutentnahme in das Sozialgericht, ob sie auch schön brav ihre Medikamente einnehmen ?
    Das sind die Realitäten, über welche nur "Kunden" berichten und es auch nachweisen könnten !
  • LouZipher schrieb via tvforen.de am 16.03.2015, 17.49 Uhr:
    Wen das wirklich wundert, der war wohl die letzten 20 Jahre auf dem Mond.
    Für mich sind diese Leute in der Masse nicht ur überfordert, sondern schlicht absolut inkompetent; man muß nur mal ins Plaudern kommen, aus welchen Berufen viele kommen; sehr viele Quereinsteiger mit mehr oder weniger Crashkurs-"Wissen". Meine letzte "Beraterin" kam frisch von der Telekom, und genau diese Qualität hatte ihre Arbeit auch. Das war um 2005.
    10 Jahre zuvor : als Kfz-Elektriker und Flugdatenbearbeiter bekam ich in 2 Jahren EIN einziges Angebot - eine Stelle als Koch !!! Ja; ok, schon klar, nach 3 Stunden dürften die gekochten Eier mit Sicherheit hart sein ;)
  • linkin_park schrieb via tvforen.de am 17.03.2015, 11.24 Uhr:
    Nach meinem Uni-Abschluss (just in der Lehman-Krise) war ich auch beim Arbeitsamt, da wurde mir allen Ernstes ein Job als Jobvermittler angeboten.
    Ich nur: "Hä, ich lerne gerade selber erst, wie man im Arbeitsmarkt überhaupt unterkommt, und soll das jetzt anderen vermitteln?"
    Ist doch klar das so etwas nicht funktioniert.