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Netflix wehrt sich gegen den Ruf zu schneller Absetzungen

von Bernd Krannich in News national
(12.11.2020, 18.11 Uhr)
Alles nur eine Sache der verzerrten Wahrnehmung?
Trotz Medienhype und Werbekampagne schnell abgesetzt: "Away" mit Hilary Swank
Netflix
Netflix wehrt sich gegen den Ruf zu schneller Absetzungen/Netflix

In seinen Anfangstagen galt der Streaming-Dienst Netflix als der Held der Serienfans, der mehr als nur eine Serie nach ihrer Absetzung durch einen linearen Sender rettete - weitere Staffeln von  "Arrested Development",  "Longmire",  "Degrassi: Die nächste Klasse" oder  "The Killing" ließen manches Fanherz höherschlagen. Doch die Zeiten sind schon lange vorbei, gerade erst sorgte eine Absetzungswelle beim Streaming-Giganten für Abonnenten-Unmut. Der aufziehenden Meinung, Netflix setze überdurchschnittlich viele Serien ab, hat nun die Netflix-Spitze widersprochen.

Eine kurze Geschichte von Hoffnung und Enttäuschung

Netflix hatte sich in seinen Anfangsjahren durch mehrfache Verlängerungen seiner frühen Serien hervorgetan. Die Tatsache, dass der Dienst keine Zuschauerzahlen veröffentlichte und dann auch weitere beliebte Serien mit Fortsetzungen am Leben hielt ( "Fuller House" und  "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" als Fortsetzungen) sorgte bei Fans zumindest für Vorfreude, auch wenn über die Ergebnisse gestritten werden kann.

Mittlerweile ist bei Netflix aber der großen Alltag eingezogen: Auch, wenn der Dienst sich immer mehr Geld für den Ausbau seines Programms und seine Präsenz auf dem Weltmarkt leiht, wird hier mittlerweile scharf kalkuliert - Serien sollen sich rechnen. Neben etwa dem Zusammenbruch der Zusammenarbeit von Netflix mit Marvel über unterschiedliche wirtschaftliche Vorstellungen (Netflix wollte nur noch kürzere Staffeln kaufen als Marvel produzieren wollte) wurden zunächst einige "Publikumslieblinge" nach der zweiten Staffel ( "Sense8",  "The OA") und zuletzt auch häufig nach nur einer Staffel eingestellt ( "Away",  "Teenage Bounty Hunters") - wohl, weil sie sich auf das Publikum weltweit gesehen nicht "rechneten". Und in Zeiten von Corona wurden dann auch noch diverse "verlängerte" Serien nachträglich abgeknapst.

Kein Wunder, dass die Fans vermehrt Unmut zeigten, sich von ihrem einstigen "Helden" enttäuscht fühlen.

Rechtfertigung

Bei einem Auftritt auf dem Paley International Council Summit hat die Netflix-Spitze dem Eindruck übermäßiger Absetzungen nun widersprochen, genauer gesagt Co-CEO Ted Sarandos und TV-Chefin Bela Bajaria.

Ihr Hauptargument ist, dass es eine verzerrte Wahrnehmung gäbe: Denn wenn Netflix eine Serie einstelle, schlage das in der Berichterstattung immer große Wellen. Betrachte man die Verlängerung von Serien für eine zweite oder weitere Staffel, so sei die Rate hier 67 Prozent - das liege auf der Augenhöhe mit vergleichbaren internationalen Zahlen.

Daneben gestand Netflix aber durchaus ein, dass man im Gegensatz etwa zu den US-Sendern keine Pilotfolgen bestelle, sondern immer direkt eine erste Staffel. Daher entstünde der Eindruck, dass übermäßig viele Serien nach der ersten Staffel eingestellt würden. Das würde auch dadurch verstärkt, dass Netflix wegen seines globalen Auftretens so viele neue Serien bestelle. Trotzdem wolle man lieber Staffeln statt Pilotfolgen bestellen, da das den Serienschöpfern mehr Raum verschaffe, ihre Ideen zu entwickeln.

Und schließlich sehe Netflix eben auch ein anderes Maß für "Erfolg" einer Serie, als eines nach alten Wirtschaftsmodellen: Dort musste eine Serie auf 100 Folgen kommen, um eine langfristige Wiederholung zu erreichen, um "wirtschaftlich erfolgreich" zu sein - und in der Regel bis zu einer fünften Staffel. Bei Netflix liegt der Maßstab anders - es gäbe Stoffe, die als Miniserien erzählt würden, solche, die nach zwei Staffeln auserzählt sind oder solche, die länger laufen, wie  "The Crown",  "The Ranch" oder  "Grace und Frankie".

Eine Absetzung sei immer schmerzhaft, kommentiert Barja, die als Produzentin bei Universal TV auch die andere Seite von Absetzungen kennt (sie verkaufte  "Gypsy" an den Streamer). Trozdem sei sie stolz darauf, bei Netflix für die Unterhaltung der ganzen Welt zu sorgen und dabei eine gute Mischung aus Formaten zu präsentieren.

Fans vorzeitig oder gar mit Cliffhangern abgesetzter Serien werden das vermutlich weniger positiv sehen...


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Leserkommentare

  • BigApple schrieb am 18.11.2020, 17.42 Uhr:
    "Away" mit seinen Familiendramen war einfach langweilig. Daher war das Ende nahe.
  • Sentinel2003 schrieb am 16.11.2020, 04.26 Uhr:
    @serieone: das mit den 10 Staffeln gab es aber meiner Meinung nach schon vor Netlix!!
    Wie gesagt, momentan gucke ich fast nur Amazon oder Starzplay!
  • frell schrieb am 13.11.2020, 18.42 Uhr:
    Man kann auch alles schönreden.
    Fakt ist, dass Netflix überdurchschnittlich viele Serien nach einer Staffel abgesetzt hat, deren Story eben noch nicht zu Ende erzählt war (z.B. Away), und von denen es sogar hieß, man würde sie fortsetzen (z. B. Society) Mini-Serien fallen ja gar nicht in diese Kategorie. Zumindest sollte man diesen Serien mit hohem positiven Zuschauerzuspruch einen Abschluss in Form einer finalen Folge geben.
  • Blue7 schrieb am 13.11.2020, 15.16 Uhr:
    @Doctor64: Es betraf diese letzten 6 Monaten aber sehr viele Serie die im Internet, Social Media sehr sehr beliebt waren und auch dementsprechende Cliffhanger hatte.
  • streamingfan schrieb am 13.11.2020, 09.11 Uhr:
    Früher hatte eine Staffel über 20 Folgen. Heute sind es um die 10 Folgen. Da sind halt 3 Staffel einer Serie nicht viel. Oft macht Netflix nach 3 Staffeln Schluß mit einer Serie.
  • MarkoP schrieb am 13.11.2020, 08.44 Uhr:
    Das Absetzen einer Serie ist doch gar nicht das Problem - es wird immer Liebhaber bestimmter Formate geben die mit der einen oder anderen Entscheidung unglücklich sind.
    Das Problem ist eben, dass die Entscheidungen immer erst zwischen den Staffeln getroffen werden und so überdurchschnittlich viele Serien mit einem Cliffhanger oder offenem Ende eingestellt werden und einfach keinen Abschluss finden.
  • Zhao schrieb am 13.11.2020, 08.33 Uhr:
    Die Frage ist mittlerweile, ob eine abgesetzte Serie unbedingt beendet sein muss.
    Sehe Luzifer und the Expanse.
    Trotzdem ist es extrem bitter wenn Serien mit Cliffhanger beendet werden.
    Wäre schön, wenn diese Praxis zumindest abschafft und Serien wenigstens ein echtes Ende geben.
  • Omalley schrieb am 09.06.2021, 13.28 Uhr:
    Dieses Anliegen unterstütze ich sehr. Alle Serien müssten entweder so konzipiert sein, dass ein Staffelfinale auch als Serienfinale taugt oder es müsste zumindest eine halbe Staffel als Abschluss angehängt werden, wenn das geht ohne dass es gehetzt wirkt. Man könnte auch die Verlängerungsentscheidungen früher treffen. Das geht alledings nur bei länger laufenden und nicht bei neuen Serien.
    Außerdem wäre es toll, wenn die Fans hier zu jeder beendeten Serie kurz schreiben würden, ob es ein abgeschlossenes oder offenes Ende ist oder ob es gar einen Cliffhanger gibt.
    Ich erspare mir solche Serien inzwischen völlig.
    Ich schaue inzwischen wieder mehr Filme und Mehrteiler (Miniserien), weil ich dann immer ein geplantes Ende habe. Und weil ich mich dann weniger in Suchtgefahr begebe. Ich finde den Sog, den Serien erzeugen schon auch manchmal lästig und gefährlich. Ich sitze viel mehr Zeit sinnlos vor der Glotze, seit die Serienproduktionen so zugenommen haben.
  • Marcus Cyron schrieb am 13.11.2020, 01.57 Uhr:
    Seit der Absetzung von GLOW bin ich ernstlich sauer. Aber wenn ich sonst so überlege... - alles in allem ist Netflix weitaus weniger gut als es auf den ersten Blick aussieht. Santa Clarita Diet, Girlboss, Sex Education, F is for Family und mit  Abstrichen Disenchantment sind die einzigen Serien, die ich wirklich gut fand (zugegeben, ich habe nicht JEDE Serie gesehen). Unter dem Strich ist das keine gute Quote und ich fange mittlerweile Serien von Netflix auch nur noch ungerne an. Ich schaue gerne Serien und will dabei auch den Serieneffekt. Das heisst eine gewisse Menge Stoff, auf den ich mich einlassen kann. Aber Netflix setzt ja nicht nur mittlerweile schnell Serien ab, die Staffeln sind ja auch meist extrem kurz (ausgerechnet echter Mist wie Disjointed bekam eine gewohnt lange Staffel). Netflix bietet mir als Serienfan nicht das, was ich will und brauche. Dann muß ich fragen, brauche ich noch Netflix? Da können die sich mit ihren Erklärungen auf den Kopf stellen.
  • Doctor64 schrieb am 13.11.2020, 01.51 Uhr:
    Das ist halt das Problem wenn man die Zuschauerzahlen nicht veröffentlicht: Man weiß halt nicht wie sich die Serie Weltweit schlägt. Da schaust du was und denkst es ist das beste was es je gab, und dann findet man heraus das man der einzige ist der es sich anschaut.
    Auch haben sie ja ein Problem die Aufmerksamkeit zuhalten, da ja alle Folgen einer Staffel zur selben Zeit veröffentlicht werden. Disney+ hat das Problem erkannt und "sendet" jetzt auch immer nur noch eine Folge pro Woche, weil so eine Serie, selbst mit wenig Werbung, länger im Gespräch bleibt.
    Gleichzitig haben sie aber auch viel mehr Serien als die meisten anderen. Schon allein wegen dem Konzept das sie Weltweit vertreten sind, könnten sie in einer Woche 20 Serien beenden, was man aber per Land kaum merken würde wenn jedes Land nur eine Serie verlieren würde. Es würde sich halt nur nach viel anhören.
  • Omalley schrieb am 09.06.2021, 13.17 Uhr:
    Gute Analyse. Das ist nachvollziehbar.
  • Sentinel2003 schrieb am 12.11.2020, 22.25 Uhr:
    @DerLanghaarige:
    aha, bei Amazon werden also noch viel mehr Srerien abgesetzt!!????? Sorry, aber die Serien die ich dort gucke, wurden bisher ALLE verlängert!! Außer "BOSCH", das erst nach 6 Staffeln beendet wurde!!
  • Mork-vom-Ork schrieb am 13.11.2020, 02.42 Uhr:
    Nächstes Jahr kommt die 7. (und letzte) Staffel von Bosch.
  • DerLanghaarige schrieb am 12.11.2020, 21.31 Uhr:
    "Ich gucke eh seit Monaten fast nur noch Amazon!! "
    Die sind ja noch schlimmer! Bei denen werden gefühlte 99% aller Serien nur ein Wochenende lang beworben und dann eingestellt, noch bevor die zweite Staffel überhaupt veröffentlich wird. Gut, wenn sie dann mal zufälligerweise einen Hit wie "Miss Maisel" oder "The Boys" haben, geben sie sich etwas mehr Mühe, aber seit Amazon ins Seriengeschäft einstieg waren sie eigentlich, was Netflix heute ist: Ein Sammelsurium für entweder halbherzig produzierte oder viel zu früh abgesetzte Serien.
  • Omalley schrieb am 09.06.2021, 13.16 Uhr:
    Ich schau Amazon und Netflix im Wechsel. Ich weiß meistens welche Serien ich sehen will und schau mir dann komplette Staffeln im gebuchten Monat an. Mir ist kein Qualitätsunterschied aufgefallen. Nur bei den Filmen meine ich, dass bei Neflix mehr im Abo inbegriffen sind als bei Amazon. Aber das ist subjektiv auf meine Interessen bezogen. Alle Sender und Streaminganbieter werfen weniger erfolgreiche Formate aus dem Programm. Dabei nimmt kein Anbieter Rücksicht auf Cliffhanger oder offene Handlungsstränge. Man darf nicht vergessen, dass Fernsehen nicht für Fans gemacht wird, sondern um Geld zu verdienen. Das sind alles gewinnorientierte Unternehmen, die nicht mehrere Millionen Dollar für eine weitere Staffel ausgeben um den Wunsch von zu wenigen Fans zu erfüllen.
  • Sentinel2003 schrieb am 12.11.2020, 20.00 Uhr:
    Netflix kann mich mal sonstwo!! Ich gucke eh seit Monaten fast nur noch Amazon!! Ihr scheiß Erklärungen für die Absetzungen können die sich sonstwo hinstecken!!
    Jepp, soweiso war das DIE Staffel (Serie) der Sophia Ellis - "I'm not okay with this"!!!
  • Chan schrieb am 12.11.2020, 19.45 Uhr:
    Ich möchte einfach nur, dass "I'm not okay with this" doch noch weitergeht. Der Cliffhanger am Ende von Staffel 1 war zu gut.
  • zumbleistift schrieb am 12.11.2020, 19.14 Uhr:
    Mir sagt kein einziger der erwähnten Titel etwas. Netflix ist offensichtlich hoch im Kurs bei den Fans amerikanischer Serien. Als Trost kann ich anbieten, dass auch in europäischen Ländern wunderbare Serien produziert werden. Diese spiegeln sogar europäisches Leben und Denken wider, was sich von amerikanischen Serien nicht gerade behaupten lässt. 
  • Marcus Cyron schrieb am 13.11.2020, 01.43 Uhr:
    Also ich habe vor allem bei deutschen und skandinavischen Serien so gut wie nie den Eindruck, dass die in meiner Lebenswelt spielen würden.
  • Omalley schrieb am 09.06.2021, 12.53 Uhr:
    Ich finde auch, dass in Europa tolle Serien und vor allem viele abgeschlossene Miniserien produziert werden. US-amerikanische Serien spiegeln grundsätzlich us-amerikanische Lebensverhältnisse oder Wunschverhältnisse wieder, weil sie sonst keine Zuschauer bekommen würden. Die US-Amerikaner interessieren sich leider nicht für den Rest der Welt. Die finde ich zwar oft unterhaltsam, so wie ich auch Western mag, ohne je im Wilden Westen gelebt zu haben, aber meine Lebensumstände finde ich darin natürlich nie. Die Frage ist ja auch, ob ich im Kino oder im Fernsehen meine Lebenswirklichkeit überhaupt sehen will. Ich will mich oft ja gerade von meiner Lebenswirklichkeit ablenken oder mich in eine Wunschwelt hineinträumen. Deshalb bin ich von den sozialkritischen Dramen und Krimis, die vor allem in Deutschland so häufig gedreht werden, nicht wirklich begeistert. Die sind zwar oft gut gemacht und vermutlich gesellschaftlich wichtig, mir aber für meine Abendunterhaltung zu ernst und zu nah an der Wirklichkeit.
  • Blue7 schrieb am 12.11.2020, 18.23 Uhr:
    Netflix schob bei vielen erfolgreichen Serien einfach Corona vor um diese abzusetzen. Nicht mehr.Zudem ist es ja kein Geheimnis, dass Netflix nach 3 Staffeln eine Serie absetzt, da ab Staffel 4 vertragstechnisch immer mehr Geld fließen müsste.