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TV-Kritik/Review: "Crossfire - Tod in der Sonne": Urlaub auf eigene Gefahr

(27.08.2023)

Die Seele baumeln lassen, die Akkus wieder aufladen, Alltagssorgen für einige Tage vergessen - der Urlaub ist uns heilig und will mit Haut und Haar genossen werden. Was aber, wenn die geliebte Auszeit zu einem Albtraum mutiert, nicht nur alte Konflikte hochkochen, sondern plötzlich unser Leben auf dem Spiel steht, Gewalt von jetzt auf gleich in die Entspannungsoase eindringt? Sind wir nicht gerade dann besonders verletzlich, besonders gelähmt, weil wir uns mehr noch als zu Hause nur auf das Positive, das Schöne konzentrieren und das Hässliche, das Schreckliche der Welt mit aller Macht ausblenden?
Wie es sich anfühlt, wenn das Grauen über ein Ferienparadies hereinbricht, zeichnet die britische Miniserie
Du weißt gar nicht mehr, wie man richtig rennt!, lautet eine seiner herablassenden Bemerkungen, auf die Jo nur wenig später die passende Antwort geben kann. Denn laufen muss sie immer wieder, als vermummte Angreifer den Hotelkomplex in ein Schlachtfeld verwandeln.
Inszeniert wird die Erstürmung von Regisseurin Tessa Hoffe (

Im Angesicht der Bedrohung durch die anfangs schattenhaften, wahllos auf die Hotelbewohner schießenden Eindringlinge bekommt Jo die Chance, ihre Selbstzweifel auszuradieren, die - so erfahren wir etwas verzögert - ihre Polizeilaufbahn beendet haben. Gemeinsam mit Mateo (Hugo Silva), einem Bediensteten der Ferienunterkunft, der offenbar für die Sicherheit im Haus zuständig ist, hastet sie bewaffnet durch das einsam gelegene Gebäude, das sich mit seiner braun-roten Farbgebung bestens in die staubig-karge Landschaft einfügt. Auf der Suche nach ihren Kindern und einer Möglichkeit, die Angreifer zu stoppen, muss Jo über sich hinauswachsen, gegen ihre eigene Unsicherheit ankämpfen.
Am stärksten ist die Miniserie immer dann, wenn sie die Anspannung, auch über eine nervöse Kameraarbeit, beinahe unverstellt einfängt, die im Resort festsitzenden Charaktere um Ecken schleichen lässt und mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Nicht zuletzt dank einer wenig originellen, dafür aber hochfunktionalen Musikuntermalung gibt es regelmäßig Momente, die unsere Nerven im positiven Sinne strapazieren. Etwas genauer hätte man dabei allerdings den Aufbau des Ferienkomplexes, die Lage der einzelnen Settings beschreiben können. Nicht immer ist klar, wie weit einzelne Orte voneinander entfernt sind.

Schriftstellerin Louise Doughty, die "Crossfire - Tod in der Sonne" entwickelt hat, gibt sich mit dem nackten Überlebenskampf nicht zufrieden. Mehrfach flechtet sie Rückblenden in die Handlung ein, die uns die Figuren näherbringen, ihnen etwas mehr "Fleisch" geben sollen - was jedoch nur bedingt Früchte trägt. Dass sich Jo aufgrund ihrer Ehekrise in eine Affäre mit Chinar (Vikash Bhai), dem besten Freund ihres Mannes, flüchtet, ist ein Klischee, das dem Geschehen in den ersten beiden Folgen kein besonderes dramatisches Gewicht verleiht. Interessanter könnte da schon die Backstory des jungen Attentäters Flavio (Pol Sanuy) sein, der in der zweiten Episode häufiger in den Blick gerät. Was sind seine Gründe für den Angriff? Und könnte bei ihm vielleicht ein Sinneswandel einsetzen? Einen gefestigt-skrupellosen Eindruck hinterlässt er zumindest nicht.
Dass die Miniserie zwischendurch Ausdruckskraft einbüßt, liegt vor allem an zwei Dingen: Das Stilmittel der Zeitlupe wird von der Regisseurin etwas zu inflationär verwendet. Anstatt bestimmte Momente mit Bedeutung aufzuladen, kommt dieser Inszenierungskniff eher aufgesetzt daher. Überflüssig, um nicht zu sagen prätentiös, wirken außerdem die pseudophilosophischen Voice-over-Kommentare Jos, die dem Terror im Urlaubsparadies krampfhaft eine schicksalhafte Note verleihen. Manchmal ist es eben doch besser, den Ball flach zu halten und eine im Kern einfach gestrickten Geschichte nicht zu sehr zu überhöhen.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden von insgesamt vier Folgen der Miniserie "Crossfire - Tod in der Sonne".
Die ersten beiden Folgen der Miniserie "Crossfire - Tod in der Sonne" laufen am Montag, den 28. August ab 22.15 Uhr im ZDF. Eine Woche später erfolgt die Ausstrahlung der letzten beiden Episoden.
Über den Autor
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Leserkommentare
GerneGucker schrieb via tvforen.de am 18.09.2023, 18.32 Uhr:
Das wäre auch die Frage, die ich eher stellen würde.
chrisquito schrieb via tvforen.de am 17.09.2023, 21.36 Uhr:
GerneGucker schrieb:
>
Für mich ergibt das durchaus Sinn. Die
psychologische Intensität der darin gezeigten
Tötungen war dem Sichtungsgremium vermutlich zu
hoch, um diese Folge guten Gewissens auch einem
jüngeren Publikum zu empfehlen.
Aber war das in den ersten beiden Folgen anders?GerneGucker schrieb via tvforen.de am 16.09.2023, 14.00 Uhr:
[Spoiler]Für mich ergibt das durchaus Sinn. Die psychologische Intensität der darin gezeigten Tötungen war dem Sichtungsgremium vermutlich zu hoch, um diese Folge guten Gewissens auch einem jüngeren Publikum zu empfehlen.[/Spoiler]
burchi schrieb via tvforen.de am 13.09.2023, 10.11 Uhr:
Für Rückblicke habe ich eigentlich gar nichts übrig, aber die scheinen ja in letzter Zeit immer mehr in Mode zu kommen....
ondina schrieb via tvforen.de am 12.09.2023, 16.57 Uhr:
Warum die Folge 3 für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet ist bleibt mir ein Rätsel.
kava schrieb am 09.09.2023, 18.51 Uhr:
Die erste Folge ist noch ganz in Ordnung, dann nichts was man nicht schon irgendwo irgendwie gesehen hat. Leider ist die Hauptdarstellerin als ehemalige Polizistin sehr unglaubwürdig, wie sie mit der Waffe umgeht.
Wäre als normal langer Film völlig ausreichend. In den vier Folgen zieht es sich dann doch sehr.chrisquito schrieb via tvforen.de am 07.09.2023, 20.40 Uhr:
Also, ich fand das insgesamt sehr langatmig und durch die Rückblicke, Personenkonstellationen, Zeitverschiebungen eher verwirrend. Die Musik hat dazu das Ihrige beigetragen, dass ich es zweimal versucht habe und beide Male eingeschlafen bin.
Snoopy33 schrieb am 04.09.2023, 23.01 Uhr:
Die Darstellung, wie hier viele Akteure agiert haben, war schon wenig logisch und sehr stümperhaft.
Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 30.08.2023, 00.28 Uhr:
Ich werde mir das ganze als 180 Minuten Film in der Mediathek anschauen.
Zuckerkorn schrieb am 29.08.2023, 19.04 Uhr:
Ich schau allein schon wegen Keeley Hawes rein. Ich fand sie ganz stark in Bodyguard oder The Missing.
Spenser schrieb via tvforen.de am 29.08.2023, 18.04 Uhr:
Ondina schrieb:
Habe mir gestern die erste Folge angesehen, ein
viel versprechender Start. Bin gespannt auf die
Fortsetzung.
Ja, fand ich auch. Ganz nett :)BigApple schrieb am 29.08.2023, 17.05 Uhr:
Die ersten 2 Folgen haben mir durchaus gefallen.
Allerdings hätte ich von einer ehemaligen Polizistin einen professionelleren Umgang mit Schusswaffen erwartet.Spenser schrieb via tvforen.de am 28.08.2023, 19.00 Uhr:
Klint ganz interessant. Keeley Hawes mag ich schon aus "Ashes to Ashes". Habs mir für nachher mal programmiert
ondina schrieb via tvforen.de am 29.08.2023, 11.33 Uhr:
Habe mir gestern die erste Folge angesehen, ein viel versprechender Start. Bin gespannt auf die Fortsetzung.
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