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"Wetten, dass..?": Vorwurf der Schleichwerbung gegen Gottschalk
(13.01.2013, 14.39 Uhr)
Vom Auto bis zum Gummibärchen - schon seit Ewigkeiten ist das in Werbemaßnahmen unterschiedlicher Art eingebundene
"Betr.: Wetten, dass..? - Die krummen Geschäfte mit Deutschlands größter Fernsehshow", lautet das Titelthema der morgen erscheinenden Ausgabe. Der Hauptvorwurf: Thomas Gottschalk und sein Bruder Christoph sollen über ihre gemeinsame Firma Dolce Media jahrelang Millionen mit Schleichwerbung in "Wetten, dass..?" verdient haben.
Die Gottschalk-Brüder hatten Dolce Media 1999 gegründet und im gleichen Jahr die Vermarktungsrechte an der ZDF-Show übernommen. Der Spiegel zitiert nun aus zwei vorliegenden Verträgen mit den Firmen DaimlerChrysler (2003) und Solarworld (2010) über Art und Umfang der Produktpräsentation.
So soll etwa die "konkrete Anmoderation" für ein Sondermodell der Mercedes A-Klasse "zwischen den Parteien einvernehmlich festgelegt" worden sein, ebenso unter anderem der zeitliche Rahmen ("im Schnitt 45 Sekunden pro Sendung") sowie detaillierte Regieanweisungen. "1.250.000 Euro,-- zzgl. Mehrwertsteuer" soll der Stuttgarter Konzern pro Jahr gezahlt haben. Zudem sei Gottschalk während der Vertragslaufzeit ein Mercedes-Benz zur Verfügung gestellt worden.
Laut Daimler-Konzernsprecher Jörg Howe habe in den Verträgen gestanden, dass "Dolce Media aufgrund einer Kooperationsvereinbarung mit dem ZDF" gewährleiste, dass der "Rundfunkstaatsvertrag" sowie die "Werbe- und Sponsoringrichtlinien des ZDF" eingehalten würden. Das ZDF teilte dazu mit, Dolce Media sei nicht berechtigt gewesen, stellvertretend für den Sender derartige Zusagen zu machen. Eine "unzulässige Einflussnahme" auf die Sendung sei aber nicht erfolgt.
Der Medien- und Werberechtsexperte Gero Himmelsbach hat eine andere Sichtweise: "Regieanweisungen in einem Vertrag, dazu sogar die Absprache, eine Moderation gemeinsam festzulegen, das alles zeigt: Hier geht es nicht nur um die Überlassung eines Autos als Gewinnpreis, hier geht es um verbotene Schleichwerbung", sagte er dem Nachrichtenmagazin.
ZDF-Intendant Thomas Bellut sieht den Abtritt der Vermarktungsrechte an Dolce Media im Nachhinein kritisch. Die damaligen Vorgänge begründet er mit Gottschalks Ausnahmestellung im ZDF: "Dass die Markenrechte an 'Wetten, dass ..?' in diesem Umfang extern vermarktet wurden, lag auch daran, dass Gottschalk für den Sender damals so wichtig war." 2009 hatte sich Thomas Gottschalk aus Dolce Media zurückgezogen, und ab Sommer will das ZDF die Dinge wieder selbst in die Hand nehmen: "Die Vermarktung der Markenrechte und die Akquise von Gewinnspielpreisen aus einer Hand gibt es nach Gottschalk nicht mehr. Es schadet dem Sender, wenn auch nur der Anschein entsteht, dass da nicht sauber agiert würde."
Leserkommentare
Timmy schrieb via tvforen.de am 16.01.2013, 17.50 Uhr:
Hallo Appenzell,
das es statt des Audi einen Opel gibt habe ich doch nicht geschrieben, sondern es geht um das zusätzlich geflossene Geld das sich das ZDF und die Brüder Gottschalk zusätzlich noch in die Tasche gesteck haben. Es geht also bei diesem Preis um die Präsentation und die war eben Werbung zur besten Sendezeit. Ein Bild von dem Auto hätte es auch getan und auf den Werbefilm hätte man gut verzichten können, der Gewinner wird diese fahrgefühl schon selber testen können und für alle anderen ist es Werbung die sich die Firmen mehr als eine Million pro Jahr kosten lassen. Also nun zu sagen es sei keine Schleichwerbung ist albern, denn warum sollten Mercedes und Audi sonst bezahlen?Timmy schrieb via tvforen.de am 16.01.2013, 10.57 Uhr:
Es geht nicht um dieses Auto, sondern es sind noch sehr viele Euros an die Gottschalk Brüder und an das ZDF über eine Verwertungfirma geflossen und diese hat auch noch Vorschriften über die Präsentation des Wagens gemacht. Da der Kandidat den Wagen der dort im Studio steht sowieso nicht erhält, hätte man doch auf die Präsentation auch verzichten können.Appenzell schrieb via tvforen.de am 16.01.2013, 15.36 Uhr:
Timmy schrieb:Da der Kandidat den Wagen der dort im Studio steht sowieso nicht erhält, hätte man doch auf die Präsentation auch verzichten können.Das ist doch Blödsinn, natürlich bekommen man das Auto welches das Präsentiert wird nicht aber man bekommt DAS MODELL welches zusehen ist. Der Kandidat bekommt natürlich eins in der Farbe u.s.w wie es ihm gefällt. Und ich denke das ist auch jedem klarSie stellen das ja hier so hin als würde in der Sendung ein Mercedes präsentiert bekommen und der Gewinner bekommt bloß einen OpelKnurpsel schrieb via tvforen.de am 13.01.2013, 15.02 Uhr:
Ich würde gerne mal wissen ob und wenn ja wieviel diese Schleichwerbung den Firmen an Mehreinnahmen bringt. Aber das lässt sich sicher schwer sagen weil die Leute auch normale Werbung schauen und auch durch ihr Umfeld beeinflußt werden können.Appenzell schrieb via tvforen.de am 16.01.2013, 10.37 Uhr:
Ich versteh das ganze Drama um die angebliche Schleichwerbung ehrlich gesagt nicht ganz, wenn in jeder Wetten dass Sendung der Wettkönig ein Auto oder ein Carport gewinnt dann ist es doch klar das irgendjemand das Auto sponsern muss und es müsste doch auch klar sein dass das ZDF diese Gewinne nicht selber finanziert.Das der jenige der die Gewinne sponsert in der Sendung genannt wird ist doch eigentlich auch völlig klar und verständlich. Das so ein Auto in der Marke nicht unkenntlich gemacht wird versteht sich doch von selbst. Für mich ist das keine Schleichwerbung sondern ganz klar Sponsering und das dürfte jedem klar sein das es so läuft.Werner111 schrieb via tvforen.de am 16.01.2013, 10.44 Uhr:
Appenzell schrieb:Ich versteh das ganze Drama um die angebliche
Schleichwerbung ehrlich gesagt nicht ganz, wenn in
jeder Wetten dass Sendung der Wettkönig ein Auto
oder ein Carport gewinnt dann ist es doch klar das
irgendjemand das Auto sponsern muss und es müsste
doch auch klar sein dass das ZDF diese Gewinne
nicht selber finanziert.
Das der jenige der die Gewinne sponsert in der
Sendung genannt wird ist doch eigentlich auch
völlig klar und verständlich. Das so ein Auto in
der Marke nicht unkenntlich gemacht wird versteht
sich doch von selbst. Für mich ist das keine
Schleichwerbung sondern ganz klar Sponsering und
das dürfte jedem klar sein das es so läuft.
So sehe ich das auch. Diese künstliche Aufregung ist verlogen und scheinheilig.
Die sollen das Ganze einfach "Produktplazierungen" nennen und gut isses.
.
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