Die Welt der Hedwig Courths-Mahler: Die Bettelprinzess

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Eher geduldet als geliebt, wächst die junge Waise Liselotte als Pflegekind auf dem Baronat Bodenhausen auf. Niemand ahnt, dass das als Bettelprinzess verspottete Mädchen in Wahrheit von adliger Abkunft ist. Liselotte ist die Enkelin des Grafen Hochberg-Lindeck, der seinen Sohn einst wegen dessen unstandesgemäßer Heirat mit einer Bürgerlichen verstoßen hatte. Inzwischen zur jungen Dame herangewachsen, muss Liselotte das Baronat Bodenhausen verlassen und als Gesellschafterin ihren Lebensunterhalt verdienen. Nach dem Tod des Grafen Hochberg-Lindeck wird das Geheimnis ihrer Herkunft enthüllt. Die alte Gräfin holt Liselotte auf ihr Schloss und setzt sie in all ihre Rechte ein. Aus der Bettelprinzess wird eine reiche Frau. Doch über dem unverhofften Glück liegt ein Schatten: Liselotte hat sich in den jungen Hans von Bodenhausen verliebt, dessen Familie mittlerweile vor dem Ruin steht.

Mit seiner Umsetzung des Courths-Mahler-Stoffs als romantisches Märchen für Erwachsene traf Regisseur Bruno Voges (Schwäbische Geschichten) beim Publikum ins Schwarze. Zu seinem erlesenen Schauspielerensemble zählen neben Silvia Reize (Die Aubergers) auch Alexander Kerst (Mein Schulfreund) und Michael Schwarzmaier (Vorsicht, frisch gewachst!). »Dieses Finale erging sich noch einmal nach Herzenslust in Gefühl und Schwulst. Der geneigte Zuschauer konnte Umgang mit Edelmenschen niederen und höheren Standes pflegen, er lernte einen blondlockigen Engel an Tugend (Silvia Reize) und eine Großmutter wie aus dem Bilderbuch (Clara Walbröhl) kennen.« Birgit Weidinger, Süddeutsche Zeitung