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Preußen: Chronik eines deutschen Staates

Preußen - Chronik eines deutschen Staates
Preise und Verfügbarkeit
Nicolai, Berlin, 2000. 288 S. mit zahlreichen Abb., Pbd. - gutes Exemplar -
Preussen -- oder doch Preußen, die Autoren scheinen sich da selbst nicht sicher zu sein -- war schon immer ein Reizthema. Doch inzwischen fällt hier zu Lande die Auseinandersetzung mit diesem umstrittenen Gegenstand leichter. "Preußen als Mythos und Trauma" sei inzwischen selbst Geschichte geworden, so Hansjürgen Rosenbauer, und der untergegangene Staat sei in der Rückschau auf ein erträgliches Maß geschrumpft. Ob das erreichte Maß tatsächlich erträglich ist, wird erst die Zukunft zeigen. Gegenwärtig sind durchaus Anzeichen einer regelrechten Preußenrenaissance zu beobachten, die das selbst in einem Gedenkjahr übliche Maß an Nostalgie mitunter deutlich übersteigt.

Preussen. Chronik eines deutschen Staates ist der Begleitband zur gleichnamigen Fernsehreihe der ARD, und wer möchte, kann sich die Reihe auch auf Video anschauen. Die Redaktion war offenbar der Meinung, der "populären Aufbereitung ein wenig die Schwere" nehmen zu müssen und engagierte Katherina Thalbach, die mit "Distanz und Mutterwitz" durch die Sendung führt. Die Leser des Begleitbandes bleiben von soviel Fürsorge zum Glück verschont. Die volle "Schwere" des Stoffes trifft sie trotzdem nicht.

Im Gegenteil. Der sehr aufwändig illustrierte Band glänzt mit seinen verständlichen und flüssigen Texten, ohne dabei je oberflächlich zu wirken. Die Autoren sind um eine ausgewogene Betrachtungsweise bemüht, die weder die Schattenseiten des preußischen Staates und seiner Herrscher verschweigt noch deren unbestreitbaren Erfolge. Für Polemik oder Glorifizierung ist hier erfreulicherweise kein Platz. Beginnend mit dem Amtsantritt des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Jahre 1642 bis hin zur endgültigen Auflösung Preußens durch die siegreichen Alliierten am 25. Februar 1947, gewährt das Buch einen hervorragenden Überblick über drei ereignisreiche Jahrhunderte preußisch-deutscher Geschichte. --Stephan Fingerle

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