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Es sieht hier alles aus wie vor hundert Jahren, aber es ist noch lebendige Gegenwart: Ein Salon in der Wiener Innenstadt, gediegenes Stilmobiliar, ein Bösendorfer-Flügel, an den Wänden Ölbilder, eine Art Ahnengalerie. Ein 17-jähriger Bassist spielt vor etwa 40 Gästen in beeindruckender Weise auf seinem Instrument. In einem breiten Lehnstuhl in der Ecke gegenüber thront die Gastgeberin: Christiane Schönborn-Buchheim, eine Grande Dame von 86 und Wiens letzte Salonière. Junge Künstler zu fördern, das war ihr immer ein Anliegen, nur die Besten schaffen es in ihren Salon. Sie ist in einem Umfeld aufgewachsen, wie es Stefan Zweig in seiner Welt von gestern beschreibt. Eine Welt, in der Kunst fixer Bestandteil des Alltags war. Thomas Macho gelingt mit diesem Film ein mitreißendes Porträit über das wechselvolle Leben einer faszinierenden Repräsentantin der österreichischen Kulturgeschichte.
(ORF)