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477

Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 312477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
785

Hungern, Sport, Hypnose - alles für die Traumfigur

Folgeninhalt
"Um Himmels Willen, das gibt's doch gar nicht!" Sie kommen uns auf der Straße entgegen und fesseln unsere Blicke. Ob wir wollen oder nicht - wir müssen uns einfach nach ihnen umdrehen: Menschen, die nicht der Norm entsprechen. Die einen geben alles dafür, aus der Masse herauszustechen. Andere sind ohne eigene Absicht anders: Sie müssen mit ihrem Aussehen oder einer Krankheit leben, die sofort jede Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch nicht immer erschließt sich auf den ersten Blick, wer jenseits der Norm lebt. Das kann auch der biedere, unscheinbare Nachbar sein, der hinter verschlossenen Türen ein Hobby betreibt, das wohl die meisten als äußerst seltsam bezeichnen würden. Oder die 60-Jährige, die einen Zwillingskinderwagen durch den Park schiebt. Wie sich dann aber im Gespräch herausstellt, sind es nicht ihre Enkelkinder, sondern ihre eigenen Neugeborenen, die sie dank künstlicher Befruchtung im hohen Alter bekommen hat. Erlaubt ist, was gefällt? Einerseits leben wir in einer Gesellschaft, in der angeblich so gut wie alles akzeptiert wird. Wir sind tolerant und verständnisvoll, jeder soll seinen individuellen Lebensstil pflegen dürfen - und doch bestimmen Vorurteile unser Denken. Was ist heutzutage schon normal? Mit welchen Kommentaren müssen sich Menschen auseinandersetzen, die ein Leben jenseits der Norm führen? Sind wir als Gesellschaft bereits wirklich so tolerant, wie wir sein wollen? Darüber diskutiert Michael Steinbrecher mit seinen Gästen. Sie ist die älteste Vierlingsmutter der Welt - Annegret Raunigk bekam in einem Alter gleich vier Kinder, in dem andere von entspannenden Kreuzfahrten träumen. Auf natürlichem Wege konnte die ehemalige Lehrerin mit 65 Jahren nicht mehr zu ihrem Mutterglück finden. Deshalb ließ sie sich in der Ukraine fremde Samen- und Eizellen einsetzen. Bereits vor ihrer Vierlingsgeburt hatte die Alleinerziehende 13 Kinder: "Ein langweiliges Rentnerleben konnte ich mir nie vorstellen." Wenn Sebastian Hurth einen Supermarkt betritt, sind sofort alle Blicke auf ihn gerichtet. Der 25-Jährige lebt mit dem Tourette-Syndrom. Aufgrund dieser Ticstörung gleicht sein Alltag oft einem Spießrutenlauf. Denn seine unkontrollierten Sätze, Bewegungen und lauten Geräusche irritieren, egal wo er hinkommt: "Mir wird bei den Tics oft Boshaftigkeit unterstellt, Menschen fühlen sich persönlich angegriffen oder sind einfach nur extrem erschrocken." Er ist IT-Experte und Familienvater, führt auf den ersten Blick ein unauffälliges Durchschnittsleben. Wenn er aber auf sein Hobby zu sprechen kommt, dann ändert sich das schlagartig. Als sogenannter Pony-Player verkleidet sich der Berliner als schwarzes Pferd, seine Partnerin übt mit ihm Dressuren am Langzügel: "Für Außenstehende sieht das vielleicht merkwürdig aus - aber alles ist eine Frage der Perspektive." Auch bei Freddy Nocks Leidenschaft bleibt vielen der Mund offen stehen. Aber aus völlig anderem Grund. Aufgewachsen in einer Zirkus-Dynastie, wurde dem Schweizer ein Leben jenseits der Norm bereits in die Wiege gelegt. Der Hochseilartist hat einige Weltrekorde aufgestellt, machte selbst vor der Zugspitze nicht Halt. Nun nimmt er sogar seinen fünfjährigen Sohn mit: "Kritiker gibt es immer. Aber mein Sohn war gesichert, als er mit mir über die Schlucht lief." Ulrich Weiner führt seit Jahren ein Einsiedlerleben, fernab der Zivilisation lebt er in einem Wohnwagen mitten im Schwarzwald. Diesen Wohnsitz hat der ehemalige Funktechniker nicht freiwillig gewählt. Er ist hochgradig elektrosensibel und auf der Flucht vor Handy-Strahlen. Nur mit einem Strahlenschutzanzug kann er in Ortschaften gehen, da er sonst massive körperliche Beeinträchtigungen spürt: "Oft werde ich als Spinner oder Verschwörungstheoretiker abgetan. Mit diesen Vorurteilen muss ich leben." Prof. Pasqualina Perrig-Chiello beschäftigt sich mit unkonventionellen Lebensformen. Die Psychologin beobachtet nicht nur einen sehr schnellen Wandel von Normen, sondern auch ein zunehmendes Bedürfnis nach Individualisierung in unserer Gesellschaft: "Trotzdem leben wir in einem extremen Normen-Korsett. Die soziale Kontrolle variiert je nach Kultur, Stadt, Land und Religionszugehörigkeit", so die emeritierte Entwicklungspsychologin.
(SWR)
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Deutsche TV-Premiere: Fr, 27.01.2017, SWR Fernsehen
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