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Die Strapaze ist fixer Bestandteil des Programms: 300 Pilger aus den Bistümern Fulda, Limburg und Mainz begeben sich über Pfingsten auf Wallfahrt ins südfranzösische Lourdes. Unter ihnen 50 Schwerkranke, gezeichnet von Parkinson, MS oder Krebs. Die Prognose der Ärzte ist zumeist wenig günstig. Und doch stirbt die Hoffnung zuletzt, - die Hoffnung, die für gläubige Katholiken einen Namen hat: Lourdes: der Ort mit den heiligen Quellen, der Ort der großen und kleinen Wunder. Immerhin 67 Kranken-Heilungen hat der Vatikan in rund 150 Jahren als solche anerkannt. Aber hier gibt es auch ganz andere Wunder, weniger spektakulär und doch nicht minder groß: dass sich das eigene Leid in einer Gruppe von Menschen, denen es nicht besser geht, auf einmal erträglicher anfühlt; dass sich die gesunden Mitpilger liebevoll um die Kranken kümmern - nicht nach Stechuhr, so ganz anders wie im Leistungskatalog des Pflegediensts zuhause festgeschrieben. Unter den Lourdes-Reisenden sind auch 28 Jugendliche, die ihre Pfingstferien opfern, um vor Ort, nach einer beschwerlich langen Reise im Bus, die Kranken zu betreuen, Rollstühle zu schieben, Gespräche zu führen, Demut zu üben: Jugend und Alter, Vitalität und Siechtum auf engstem Raum.
(WDR)
Länge: ca. 30 min.