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Herr Klimkiewicz erinnert sich an den Tag, an dem er seinen Sohn, einen Zeitsoldaten, zur Kaserne brachte. An diesem Morgen waren drei deutsche Soldaten in Afghanistan gefallen. Sein Sohn flog am nächsten Tag an den Hindukusch. Ohne Worte hatten sich Vater und Sohn damals verabschiedet. Insgesamt war sein Sohn dreimal in Afghanistan. Dort erlebte er lebensbedrohliche Situationen, aus denen eine Traumatisierung entstanden ist. Seit damals leidet er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Die Erkrankten durchleben dabei immer wieder - fast real - die schrecklichen Ereignisse. Sie können kaum schlafen, können sich nicht mehr konzentrieren, haben Albträume. Hinzu kommen Kontaktschwierigkeiten, Gefühle der Gleichgültigkeit, tiefe Trauer und Angst. Niemand weiß, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Die Mutter hat inzwischen eine Selbsthilfegruppe gegründet: "Eisblume" . Eis steht für das eisige Schweigen um das Trauma, Blume für die Hoffnung und das neue Leben nach der psycho-therapeutischen Behandlung. "Jeder, der aus dem Einsatz kommt, ist belastet". Oberstabsfeldwebel Volker Ebeling hält die "Eisblume" für ein gutes Projekt. Er hat Frau Klimkiewicz in das Familienbetreuungszentrum der Bundeswehr eingeladen. Er will sich mit der Selbsthilfeinitiative austauschen, auch er war im Einsatz in Afghanistan und weiß: "Jeder, der aus dem Einsatz kommt, ist irgendwie belastet".
(WDR)
Länge: ca. 30 min.