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"Es ist ein Anschlag auf Mensch und Natur", sagt der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler. Er meint damit den Bau des Staudammes Belo Monte, dem drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt am Rio Xingu - einem mächtigen Nebenfluss des Amazonas. Erwin Kräutler wurde eingesperrt, verprügelt, beinahe getötet. Bis heute bekommt der Bischof an der Seite der indigenen Bevölkerung Amazoniens Morddrohungen und steht unter Personenschutz. Denn im Kampf um Land am Amazonas und für den Umweltschutz macht Brasiliens Mafia nicht Halt vor dem Kirchenmann aus Vorarlberg. Für das Kraftwerk muss in einem Naturschutzgebiet eine Fläche, die der Größe des Bodenssees in etwa entspricht, überflutet werden. Mit dem Staudammprojekt, so die Kritik des Bischofs, ist der Lebensraum von 60 000 Menschen, darunter viele Indigene, bedroht. Außerdem seien durch den Eingriff Weltklima und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die ausschließlich im Amazonas-Gebiet leben, gefährdet. Mystik und Widerstand sind für Erwin Kräutler, der 2010 für sein Engagement im Amazonas-Gebiet mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, untrennbar miteinander verbunden.
(ORF)